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Accenture kann die Erwartungen erfüllen

10.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Accenture gelang es im vierten Geschäftsquartal 2002/2003 (Ende: 31. August), Gewinn und Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zu steigern: Wie der auf den Bermudas ansässige IT-Service- und Beratungskonzern bekannt gab, erhöhten sich die Einnahmen vor Rückerstattung von Ausgaben im Jahresvergleich um mehr als zwölf Prozent von 2,69 Milliarden auf 3,02 Milliarden Dollar - die Analysten hatten laut Umfrage von First Call Thomson im Schnitt nur mit einem Nettoumsatz von 2,99 Milliarden Dollar gerechnet. Accenture profitierte dabei von dem schwachen Dollar, zieht man die positiven Währungseffekte ab, wären die Einnahmen aber immerhin noch um fünf Prozent gestiegen.

Bei genauer Betrachtung stammt das Umsatzwachstum der Unternehmens ausschließlich aus dem deutlichen Ausbau der Outsourcing-Aktivitäten: Hier kletterten die Erlöse gegenüber dem Vorjahresquartal um 41 Prozent (33 Prozent ohne Währungseffekte) auf 1,04 Milliarden Dollar. In seinem Kerngeschäft Beratung und Systemintegration stagnierten die Einnahmen dagegen mit 1,87 Milliarden Dollar, bei stabilem Dollarkurs hätte Accenture sogar einen Rückgang um acht Prozent verbucht.

Gleichzeitig gelang es dem Serviceanbieter im aktuellen Berichtszeitraum, seinen Quartalsgewinn überproportional zum Umsatz zu steigern und die Erwartungen der meisten Analysten zu erfüllen: Nach eigenen Angaben erzielte Accenture im Berichtsquartal einen Nettoprofit von 120,5 Millionen Dollar oder 25 Cent pro Aktie, das ist mehr als das Dreifache als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (38,1 Millionen Dollar oder acht Cent pro Aktie). Damals hatten jedoch Abschreibungen und Investitionsverluste das Ergebnis um 126 Millionen Dollar gedrückt. Außerdem profitierte der IT-Dienstleister aktuell von vorangegangenen Kostensenkungen, während sich die Bruttogewinnmarge von 39,5 auf 34,4 Prozent verschlechterte.

Im Gesamtjahr erhöhte Accenture seinen Nettogewinn von 244,9 Millionen auf 498,2 Millionen Dollar. Im Ergebnis des Geschäftsjahrs 2001/2002 sind allerdings Investitionsverluste in Höhe von 321 Millionen Dollar sowie eine Abschreibung über 111 Millionen Dollar enthalten. Nach eigenen Angaben konnte das Unternehmen außerdem im vergangenen Fiskaljahr insgesamt 388 Millionen Dollar einsparen, etwa durch Kostensenkungen oder Schuldentilgung. Accentures Nettoumsatz stieg im Jahresvergleich um zwei Prozent von 11,57 Milliarden auf 11.82 Milliarden Dollar, bei stabilen Umrechnungskursen wären die Einnahmen jedoch um vier Prozent geschrumpft. (mb)