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PTC-Übernahme: Telekom beißt bei Elektrim auf Granit

12.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom hat nach wie vor Schwierigkeiten, den polnischen Mobilfunkbetreiber PTC komplett zu übernehmen. Presseberichten zufolge besteht der Mitgesellschafter Elektrim unmittelbar vor Ablauf der verlängerten Angebotsfrist noch immer auf bessere Konditionen. Gegenüber einer polnischen Tageszeitung sagte Piotr Nurowski, Chef des polnischen Versorgungsunternehmen, es gebe es nur zwei Möglichkeiten, um eine Einigung zu erzielen: Entweder erhöht die Deutsche Telekom ihren Angebotspreis oder Vivendi verzichtet auf eine Rückzahlung seiner Forderungen gegenüber Elektrim Telekommunikacja.

Vivendi Universal und Elektrim halten über das Joint-Venture Elektrim Telekomunikacja (ET) 51 Prozent an PTC. Die Deutsche Telekom besitzt die restlichen 49 Prozent der Anteile und will das profitabel wirtschaftende Unternehmen für rund eine Milliarde Euro vollständig übernehmen.

Bereits bis zum Ablauf der ersten Angebotsfrist am Freitag vergangener Woche konnten sich die Beteiligten jedoch nicht über die Konditionen einigen: Während Vivendi der Offerte sofort zustimmte, hofft Elektrim, mit einem höheren Verkaufserlös die Forderungen seiner Gläubiger befriedigen zu können. Offenbar will der Konzern nicht nur seine Schulden gegenüber Vivendi los werden, sondern darüber hinaus mit einem Nettoerlös von mindestens 450 Millionen Euro aus dem Geschäft hervorgehen. Mit diesem Betrag könnten die Polen eine im Jahr 2005 fällige Anleihe bedienen, die sie einst vor dem drohenden Konkurs gerettet hatte. Ohne Zugeständnisse von Vivendi stehen Elektrim allerdings nur maximal 250 Millionen Euro zu. Die Deutsche Telekom hat bislang noch keine Stellungnahme abgegeben. (mb)