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Microsoft verknüpft Internet Explorer fest mit Windows

02.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft will den Web-Browser Internet Explorer (IE) künftig nicht mehr in einer Standalone-Version herausbringen. Das geht aus einem Gespräch mit dem IE-Produkt-Manager Brian Countryman hervor, das Microsoft veröffentlicht hat. Demnach ist die durch das Service Pack 1 erweiterte IE-Version 6 der vorerst letzte Browser des Herstellers, der unabhängig von einer Windows-Version zu haben ist. Die Software wird als Komponente des Betriebssystems weiter entwickelt.

Laut Countryman macht die Integration mit der unter dem Codenamen "Palladium" entwickelten NGSCB (Next Generation Secure Computing Base) die feste Bindung des Browsers an das Betriebssystem nötig. Palladium soll mit dem Windows-XP-Nachfolger "Longhorn" eingeführt werden, der voraussichtlich 2005 auf den Markt kommt.

Nach Ansicht von Kritikern hat Microsoft das in den Kartellprozessen bemängelte Verfahren, den Browser an das Betriebssystem zu binden, umgekehrt. Künftig würden zwar Windows-Anwender nicht mehr dazu gezwungen, den IE zu nutzen. Wer jedoch den aktuellsten Microsoft-Browser verwenden wolle, müsse auch das Betriebssystem erneuern. Angesichts abgeschlossener Kartellverfahren und der Einigung mit AOL im Browser-Streit (Computerwoche online berichtete) sei dies jedoch keine Überraschung. (lex)