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Peoplesoft und Sybase warnen vor schwachen Umsätzen

04.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wegen unerwartet schwacher Nachfrage haben die Peoplesoft und Sybase Warnungen für das erste Geschäftsquartal 2003 ausgegeben. Der in Pleasanton, Kalifornien, ansässige ERP-Anbieter Peoplesoft erklärte, der Irak-Krieg und die anhaltend schwache Wirtschaft hätten die Investitionsbereitschaft der Unternehmen drastisch gebremst. Der SAP-Konkurrent rechnet nun nur noch mit Einnahmen zwischen 450 Millionen und 455 Millionen Dollar. Die Lizenzerlöse sollen dazu 80 bis 85 Millionen Dollar beisteuern. Nach Umfrage von First Call/Thomson waren die Analysten bislang davon ausgegangen, dass Peoplesofts Umsatz mit 483,6 Milionen Dollar in etwa auf Vorjahresniveau liegen wird. Während die Finanzexperten der Wall Street mit einem Gewinn von mindestens 14 Cent pro Aktie rechneten, stellt das Unternehmen lediglich ein Plus von elf bis zwölf Cent je Anteil

in Aussicht.

Im Schlussquartal 2002 hatte Peoplesoft noch einen Nettogewinn von 57,4 Millionen Dollar oder 18 Cent pro Aktie erwirtschaftet. Der Quartalsumsatz war damals im Jahresvergleich um 5,1 Prozent von 539,7 Millionen auf 512,3 Millionen Dollar gesunken. Im wichtigen Lizenzgeschäft fiel der Rückgang um 18 Prozent auf 143 Millionen Dollar allerdings deutlich geringer aus als erwartet (Computerwoche online berichtete).

Auch die Geschäfte des Datenbankherstellers Sybase wurden in den Monaten Januar, Februar und März von den schwierigen Rahmenbedingungen in Mitleidenschaft gezogen: Das Unternehmen aus Dublin, Kalifornien, senkte seine Umsatzprognose um 20 Millionen und rechnet nun nur noch mit Einnahmen zwischen 180 und 185 Millionen Dollar. Das Geschäft sei viel schlechter als erwartet verlaufen, sagte Sybase-CEO John Chen in einer Stellungnahme, da viele Unternehmen wegen der zunehmend unsicheren Wirtschaftlage ihre IT-Investitionen auf Eis gelegt hätten. Daneben erweise sich der Fokus des Unternehmens auf Kunden der angeschlagenen Branchen Telekommunikation und Finanzdienstleistung als ungünstig. Auf Basis des niedrigeren Umsatzes geht Chen nun von einem Pro-forma-Gewinn zwischen 16 und 20 Cent pro Aktie aus. Die Analysten hatten zuvor im Schnitt mit einem Pro-forma-Plus von 23 Cent je Anteil gerechnet. (mb)