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Restrukturierung färbt AMD-Ergebnis tiefrot

17.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) hat im vierten Quartal 2002 einen Nettoverlust von 857,7 Millionen oder 2,49 Dollar pro Aktie verbucht. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte der ewige Zweite im Prozessorgeschäft noch ein Nettodefizit von 15,8 Millionen Dollar oder fünf Cent je Anteil ausgewiesen. Das aktuelle Ergebnis belasteten Sonderfaktoren in Höhe von 620 Millionen Dollar, 331 Millionen Dollar davon entstanden dem Unternehmen durch Entlassungen und andere Restrukturierungsmaßnahmen. Ohne diese Sonderfaktoren hätte das Minus 235,1 Millionen Dollar oder 68 Cent pro Aktie betragen - 26 Cent mehr als die von Thomson/First Call befragten Analysten im Schnitt erwartet hatten. Die Einnahmen lagen dagegen mit 686,4 Millionen vier Millionen Dollar über den Prognosen der Wall Street. AMD erwirtschafte dabei 28 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum (951,9 Millionen Dollar),

aber 35 Prozent mehr als im vorangegangenen dritten Quartal (508,2 Millionen Dollar).

Summa summarum hat das kalifornische Unternehmen im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 1,3 Milliarden Dollar verbucht. Die Einnahmen beliefen sich auf 2,7 Milliarden Dollar Umsatz. Damit verglichen fiel das Vorjahresergebnis mit einem Nettominus von knapp 61 Millionen Dollar bei 3,9 Milliarden Dollar hohen Einnahmen noch relativ gut aus. "2002 war zweifellos ein furchtbares Jahr, aber wir glauben, dass das Schlimmste nun hinter uns liegt", kommentierte AMD-CEO Hector Ruiz das Ergebnis. Der Firmenchef ist jedoch zuversichtlich, mit Hilfe von Kostensenkungen im zweiten Quartal 2003 den Break-even zu erreichen. Im Schlussquartal soll AMD dann wieder Gewinne ausweisen. Für das laufende Vierteljahr erwartet AMD stagnierende bis leicht steigende Einnahmen - im Gegensatz zum Rivalen Intel, der saisonbedingt von einem sequentiell sinkendem Umsatz ausgeht. (mb)