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Preisgelder für Xbox-Hacking kommen vom Lindows-Gründer

07.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - 200.000 Dollar hatte im Juli 2002 ein anonymer Spender gestiftet, um das quelloffene Betriebssystem Linux auf Spielekonsole "Xbox" von Microsoft zu bringen (Computerwoche online berichtete). Anfang Januar hat sich der Unbekannte zu erkennen gegeben: Hinter der Aktion steckt der Gründer des Linux-Projekts Lindows.com, Michael Robertson.

Im Rahmen des Xbox Linux Project hatte Robertson je 100.000 Dollar für eine "einfache und komplett legale Methode" ausgelobt. Beim "Project A" geht es um eine mit einem so genannten Modchip modifizierte Xbox mit eigenem BIOS, die bereits im Oktober 2002 realisiert wurde (Computerwoche online berichtete). Der Einsatz eines Modchips verletzt allerdings die Lizenzbestimmungen von Microsoft. "Project B" soll Linux ohne illegale Hardwareveränderungen zum Laufen bringen. Experten zufolge wäre es reiner Zufall, wenn es gelänge, die Xbox-Verschlüsselung zu knacken. Sie basiert auf einem RSA-576-Schlüssel mit einer Länge von 2048 Bit.

Das Projekt "Neo", das ebenfalls um die 100.000-Dollar-Prämie rang, ist mittlerweile aus dem Xbox-Hacking ausgestiegen. Auf der Homepage geben die Betreiber rechtliche Gründe für ihre Entscheidung an. Sie wollten zum Knacken des Schlüssels die Rechenkapazitäten der Internet-Anwender nutzen und hatten ein Distributed-Computing-Projekt gestartet. Ähnlich wie bei Seti@home sollten Schlüsselfolgen mittels eines kleinen Programms auf den PCs der Anwender berechnet und auf einem zentralen Server koordiniert werden. (lex)