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Microsoft-Prozess: West Virginia will Berufung

03.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem sich Ende vergangener Woche der US-Bundesstaat Massachusetts entschlossen hat, gegen das Urteil im Kartellprozess gegen Microsoft Berufung einzulegen (Computerwoche online berichtete), will nun West Virginia diesem Beispiel folgen. Generalstaatsanwalt Darrell McGraw bemängelt vor allem, dass Microsoft weiterhin Browser und Mediaplayer mit Windows verknüpfen darf. Gerade dieser Umstand sei jedoch ein Verstoß gegen Kartellbestimmungen. Das Unternehmen müsse gezwungen werden, eine Betriebssystemversion ohne integrierte Middleware zur Verfügung zu stellen.

Ursprünglich waren 21 Staaten als Mitkläger des Department of Justice aufgetreten. Drei von ihnen waren bereits vor der Prozesseröffnung abgesprungen, die Hälfte der verbleibenden 18 Staaten hatten sich dem Vergleich angeschlossen. Die sieben Staaten Kalifornien, Conneticut, Iowa, Florida, Kansas, Minnesota und Utah haben das Urteil der zuständigen Richterin Colleen Kolar-Kotelly akzeptiert, das sich im Wesentlichen an dem Vergleich zwischen Microsoft und dem Justitzministerium orientiert. Microsoft habe den Staaten, die sich dem Urteil angeschlossen haben, 25 Millionen Dollar Anwaltsgebühren und 3,6 Millionen Dollar Gerichtskosten erstattet, sagen informierte Quellen. Mit weiteren Berufungsanträgen ist nicht zu rechnen, da die Frist zur Einreichung gestern endete. (lex)