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Gewinneinbruch bei EDS

31.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Nettogewinn des weltweit zweitgrößten IT-Dienstleisters Electronic Data Systems (EDS) ist im abgelaufenen dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 59 Prozent von 212 Millionen auf 86 Millionen Dollar gesunken. Mit einem Plus von 18 Cent pro Aktie konnten die Texaner ihre düstere Gewinnprognose im September von zwölf bis 18 Cent je Anteil deutlich übertreffen. Zuvor war der Konzern allerdings von einem Profit in Höhe von 74 Cent pro Aktie ausgegangen.

Der Umsatz ging im Jahresvergleich um 2,7 Prozent auf 5,41 Milliarden Euro zurück. Ursprünglich hatte EDS einen Zuwachs um vier bis sechs Prozent in Aussicht gestellt. CEO Dick Brown machte für das schlechte Abschneiden die geringe Zahl von Neukundenaufträgen und das geringe Wachstum bei bestehenden Serviceverträgen, insbesondere in Europa, verantwortlich. Zudem hätte der Konzern kräftig in sein Verkaufsteam investiert, daneben hätten hohe Abschreibungen - unter anderem im Zusammenhang mit insolventen Kunden wie US-Airways - das Ergebnis gedrückt.

Wenig erfreulich ist auch der Ausblick des Konzerns. Brown rechnet frühestens Mitte kommenden Jahres mit einer gestiegenen Investitionsbereitschaft. Als Konsequenz plant der Firmenchef nun, verstärkt wachsende Märkte wie Hosting-, Desktop- und Beratungsservices in angriff zu nehmen. Außerdem kündigte das Unternehmen an, einige Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören, abzustoßen. Zusätzlich will EDS die Zahl der Belegschaft in den nächsten Quartalen um drei bis vier Prozent (5500 Stellen) reduzieren, 800 bis 1000 Jobs sollen bis Jahresende abgebaut werden. Die Texaner hoffen, mit diesen Maßnahmen die Cash-Situation in den nächsten sechs bis acht Monaten um 500 Millionen Dollar zu steigern. Zusätzlich ist für kommendes Jahr geplant, mindestens 1500 Arbeitsplätze in der Softwareentwicklung und in Call-Centren in Billiglohnländer wie Indien. Brasilien oder Tschechien zu verlegen. (mb)