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EDS warnt vor drastischem Gewinnschwund

19.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der nach IBM weltweit zweitgrößte IT-Dienstleister EDS hat gestern die Anleger mit einer unerwartet heftigen Gewinnwarnung schockiert. Für das laufende dritte Quartal seine Geschäftsjahres erwartet das Unternehmen aus Plano, Texas, vornehmlich aufgrund der anhaltenden Investitionszurückhaltung seiner Kunden nur noch 58 bis 74 Millionen Dollar oder zwölf bis 15 Cent pro Aktie Gewinn - deutlich unter der Prognose von 374 Millionen Dollar oder 74 Cent vom Juli dieses Jahres und den 212 Millionen Dollar oder 44 Cent aus dem Berichtszeitraum des Vorjahres. Auch die Einnahmen werden gegenüber den 5,56 Milliarden Dollar des Vorjahresquartal nicht wie zuvor erwartet um vier bis sechs Prozent steigen, sondern stattdessen zwischen zwei und fünf Prozent sinken.

Auch für das vierte Quartal rechnet EDS mit schlechteren Ergebnissen. "Ich kann noch nicht sagen, wie weit sich das noch ins nächste Jahr hineinzieht", warnte CEO (Chief Executive Officer) Dick Brown. Die Börse reagiert schockiert: Nachdem das EDS-Papier zum NYSE-Fixing um 3,4 Prozent leichter bei 36,46 Dollar notierte, fiel der Kurs im nachbörslichen Instinet-Handel nochmals um 36 Prozent auf 24,05 Dollar und kostete das Unternehmen auf einen Schlag knapp sechs Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Beobachter rechnen damit, dass heute auch der Kurs von IBM in Mitleidenschaft gezogen wird. (tc)