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Sun bringt StarOffice auf Mac OS X

29.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - US-Presseberichten zufolge wollen Sun Microsystems und Apple bei der Portierung von Suns Bürosuite "StarOffice" auf Mac OS X kooperieren. Bis Ende dieses Jahres soll es zunächst eine Java-basierte Version des kostenlosen und quelloffenen "OpenOffice" geben, gefolgt von einem kommerziellen StarOffice-Release irgendwann im kommenden Jahr. Technisch ist eine Portierung jedoch alles andere als einfach, denn eine OS-X-Version von StarOffice müsste sinnvollerweise die "Aqua"-Oberfläche des Unix-Betriebssystems und dessen PDF-basierte 2D-Grafikengine "Quartz" unterstützen. Die aktuell erhältliche Entwickler-Build von OpenOffice läuft nur als "Fremdkörper" mit einem zusätzlich installierten x11-Server.

Sun hatte die Mac-Kundschaft mit seinem Programmpaket bislang links liegen lassen und auch vom aktuellen Release 6.0 keine Apple-Variante geplant. Macintosh-Besitzer können derzeit praktisch nur noch Microsofts "Office v. X" einsetzen - "Appleworks" und auch das ebenfalls in Java programmiert Paket von Thinkfree sind keine vollwertigen Alternativen. Zudem mehren sich seit einiger Zeit Gerüchte um eine sich verschlechternde Beziehung zwischen Apple und dem Gates-Konzern. Ob diese zutreffen oder nicht - eine echte Alternative im Office-Segment könnte dem Markt nur nutzen.

Außerdem stellt sich die Frage, in welcher Form ein eventuelles StarOffice für Mac OS X vertrieben würde. Sun hat hier offenbar schon recht klare Vorstellungen. "Apple sollte es bundeln", meint Director Desktop Marketing Solutions Tony Siress. "Ich gebe ihnen den Code. Am besten wäre es, ihr Team könnte sich zu einer gemeinsamen Entwicklung durchringen und das Produkt kostenlos verteilen - damit es ihr Produkt ist. Niemand macht schönere Apple-Software als Apple selbst." (tc)