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Microsoft: Es gibt keine EU-Ermittlungen wegen Passport

12.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Entgegen anders lautenden Berichten (Computerwoche online berichtete) ist Microsoft der Ansicht, dass es keine Ermittlungen seitens der Europäischen Union gegen seinen SSO-Service (Single Sign-On) "Passport" gibt. Der Konzernanwalt Peter Fleischer erklärte, weder die Kommission noch irgendeiner der 15 Mitgliedsstaaten habe "auch nur eine Frage zu Passport gestellt", und es gebe auch keinerlei Aktivitäten seitens irgendwelcher Behörden. Weiter sagte Fleischer, Passport entspreche sowohl dem Wortlaut als auch dem Sinn der strengen EU-Datenschutzgesetze.

Ein Mitglied der Brüsseler Kommission räumte ein, die "Ermittlungen" befänden sich in der Tat in einem sehr frühen Stadium. Eine Arbeitsgruppe aus Datenschützern verschiedener Mitgliedsstaaten hole gegenwärtig Informationen ein und wolle im Juli darüber befinden, ob überhaupt eine formale Untersuchung eingeleitet werden solle.

Microsofts Chief Privacy Officer Richard Purcell erklärte in diesem Zusammenhang, sowohl die Bürger der EU als auch dort niedergelassene Unternehmen sollten sich in puncto Datenschutz eher um die EU-Regierungen sorgen als um Passport. Purcell bezog sich dabei auf die jüngste Entscheidung des Europäischen Parlaments zur Data Retention, der längerfristigen Speicherung von Verbindungsdaten. (tc)