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Ricardo senkt Umsatz und Verlust

03.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Hamburger Internet-Auktionshaus Ricardo.de AG und die britische Mutter QXL Ricardo konnten durch die Umstellung des Geschäftsmodells von der vorwiegenden Versteigerung von eigenen Waren auf ein reines Kommissionsgeschäft ihre Verluste im Geschäftsjahr 2002 (Ende: 31. März) stark senken. Gleichzeitig brachen aber auch die Umsätze drastisch ein. Ricardo.de verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rückgang der Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr von 9,2 Millionen auf 1,4 Millionen Euro. Als positiver Effekt sank gleichzeitig aber auch der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 68 Prozent von 18,4 Millionen auf 5,8 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge kletterte von 800 000 Euro auf 1,1 Millionen Euro und betrug somit 78,6 Prozent der erzielten Einnahmen. Die Mitgliederzahl erhöhte sich von 800 000 auf eine Million. Wie

das Hamburger Unternehmen mitteilte, wird kein Konzernabschluss erstellt, da alle wesentlichen Beteiligungen liquidiert oder verkauft wurden.

Bei der britischen Muttergesellschaft QXL Ricardo bedingte der Strategiewechsel einen Umsatzeinbruch um 64 Prozent. Statt der im Vorjahr erzielten Einnahmen in Höhe von 24,5 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr nur noch 8,8 Millionen Euro. Parallel senkten die Londoner ihren operativen Verlust um 49 Prozent von 80,2 Millionen auf 40,8 Millionen Euro, die Brutto-Marge stieg um 84 Prozent von 4,4 Millionen auf 7,9 Millionen Euro. Die Zahl der Mitglieder nahm im Jahresvergleich um 38 Prozent zu und betrug Ende März rund vier Millionen. (mb)