Web

Zehn deutsche Firmen erhalten einen IST-Preis

04.12.2001
0

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Gestern Abend verteilte die deutsche Ministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, gemeinsam mit dem EU-Forschungskommissar Erkki Liikanen und dem Jury-Vorsitzenden Thierry Breton - hauptberuflich Chef von Thomson Multimedia - im Rahmen der Information Society Technologies (IST)Conference and Exhibition 2001 in Düsseldorf den mit insgesamt 700.000 Euro dotierten europäischen Preis für herausragende Forschungsergebnisse (IST-Preis) im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik.

Die drei mit je 200.000 Euro dotierten Hauptgewinne gingen nach Dänemark, Frankreich und Norwegen. Die Preisträger im Einzelnen:

Eco-Dan A/S aus Kvistgard in Dänemark hat in Kooperation mit Universitäten, Forschungseinrichtungen und privaten Firmen ein Überwachungssystem auf Basis von Computer- und Lasertechnik entwickelt, das beispielsweise den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft um bis zu 75 Prozent senkt.

Virtools aus Paris ermöglicht mit "Virtools Dev 2.0" die Entwicklung hoch spezialisierter interaktiver 3D-Anwendungen, die unter anderem in den Bereich E-Learning, E-Marketing und Multimedia zum Einsatz kommen.

Mison AS aus Trondheim entwickelt Medizintechnik. "SonoWand" ist ein Neuronavigationssystem für ultraschallgestützte minimal-invasive Chirurgie.

Insgesamt wurden aus 300 Bewerbungen aus 26 Ländern 20 Preisträger gekürt. Zehn davon stammen aus Deutschland. "Dies zeigt den hohen Leistungsstand und die führende Position der deutschen Informations- und Kommunikationsforschung", freut sich Bulmahn. Die zehn prämierten Unternehmen aus Deutschland sind:

Definiens AG mit dem ersten kommerziellen Bildanalysesystem, das unterschiedliche Objekte klassifizieren kann;

Dresden 3D GmbH mit einem autostereoskopischen Bildschirm zur Darstellung von 3D-Daten;

Guetebrück GmbH & Co KG mit einem Netzwerk für Digitalvideo und Ereignis-Management innerhalb geschlossener TV-Anwendungen;

Iconag AG mit einer Plattform für netzbasierte Dienste im Bereich einfacher Hausautomatisierung;

Interzart AG mit einem System zur einfachen Erzeugung von 3D-Inhalten für Web-Anwendungen aus zehn bis 16 Einzelbildern;

Luratech GmbH mit Software zur Kompression gescannter, farbiger und mehrseitiger Dokumente;

Omnikey AG mit einem tragbaren kleinen Smartcard-Leser mit USB-Anschluss, der auch Handy-SIM-Karten verarbeitet;

Steinbeis-Transferzentrum Medizinische Informatik mit einem kompakten und portablen Telefonkonferenz-System auf PDA-Basis mit Wireless LAN oder UMTS sowie Bildübertragung;

Visucom GmbH mit einem Bildschirm, der 3D-Objekte bis zu einem Meter aus der Oberfläche hervortreten lässt, sowie

Vitronic GmbH mit einem schnellen Ganzkörper-Scanner zur präzisen 3D-Messung menschlicher Körper.

Den IST-Preis vergibt die Europäische Kommission seit sieben Jahren. 80 Prozent der Preisträger sind kleine und mittlere Unternehmen. Die Gewinner schaffen laut Bundesministerium für Bildung und Forschung im Schnitt 25 neue Arbeitsplätze pro Jahr. (tc)