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Tagesticker 1. November

01.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz des Feiertags bieten wir Ihnen in Kurzform einen Überblick über die aktuellen Meldungen des Tages.

Microsoft steht offenbar kurz vor einer außergerichtlichen Einigung mit dem US-Justizministerium im seit Jahren anhängigen Kartellverfahren. Presseberichten zufolge sieht diese vor, dass PC-Hersteller größere Freiheit bei der Auswahl der mit ihren Systemen gelieferten Software und Zugang zu weiteren Teilen des Windows-Quellcodes erhalten. Ansonsten käme der Softwareriese weitgehend unbeschadet davon. Unklar ist noch, ob sich auch alle 18 als Nebenkläger vertretenen Bundesstaaten der Übereinkunft anschließen.

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Sun Microsystems meldet eine Erholung seines Geschäfts nach dem desolaten Vorquartal. Die Zahlen lägen im Oktober deutlich über denen des Juli, erklärte Vice President Steve McGowan auf einer Analystenkonferenz und bescherte der Sun-Aktie damit einen deutlichen Aufschwung. Sein Chef Scott McNealy relativierte den Optimismus bereits: 80 Prozent des Quartalsgeschäft liefen gewöhnlich in den beiden letzten Monate, so der CEO.

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Gartner geht davon aus, dass der weltweite Halbleitermarkt sich im kommenden Jahr stabilisiert und wieder minimal wächst. Eine echte Erholung sei aber erst für das Jahr 2003 zu erwarten.

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Bei den von IBM neu vorgestellten Midrange-RAID-Arrays "FAStT 500" und "FAStT 700" handelt es sich laut "Computerwire" um umgelabelte LSI-Technik (Modell "4100" und "4600"). Zuvor hatte Big Blue in diesem Bereich Compaqs "Storageworks MA" weiterverkauft. Aberdeen-Group-Analyst Dan Tanner vermutet als Motiv für den Wechsel vornehmlich die anstehende Übernahme des texanischen Anbieters durch Hewlett-Packard.

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SAP hat einem Bericht der "Financial Times" widersprochen, der Konzern wolle Microsofts .NET nicht unterstützen und setze stattdessen auf Java 2 Enterprise Edition (J2EE). Man sei in jedem Fall offen für beide Techniken, erklärte SAP-Sprecher Bill Wohl. Mehr Klarheit dürfte die Entwicklerkonferenz TechEd in der kommenden Woche bringen.

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Qwest Communications hat für sein drittes Quartal bei stagnierenden Umsätzen von 4,77 Milliarden Dollar einen unerwarteten operativen Verlust von 138 Millionen Dollar oder acht Cent pro Aktie ausgewiesen und eine Umsatzwarnung für das vierte Quartal ausgesprochen. Die Aktie des Carriers fiel daraufhin um 22 Prozent auf ein Rekordtief von 12,50 Dollar.

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Die EU-Kommission trägt sich mit dem Gedanken, Cookies wegen Datenschutzbedenken per Gesetz verbieten zu lassen. Die werbetreibende Industrie geriet darob in Panik und hat bereits eine "Save-our-Cookies"-Initiative ins Leben gerufen.

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In einer Umfrage des CIO Magazine gaben amerikanische IT-Manager zu Protokoll, ihre Budgets würden in den kommenden zwölf Monaten im Schnitt um 4,7 Prozent steigen - früher in diesem Jahr lautete die Prognose noch auf elf Prozent. Insgesamt erwarten nur 35 Prozent der Befragten überhaupt höhere Investitionen - 39 Prozent rechnen mit stagnierenden, 23 Prozent mit sinkenden Budgets.

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Neuesten Daten des britischen Marktforschungsinstituts Canalys zufolge ist plötzlich Nokia der führende Handheld-Anbieter in Westeuropa. Die Finnen sollen im dritten Quartal 152.335 Geräte vom Typ "Communicator 9210" abgesetzt haben - im gleichen Zeitraum hätten Palm nur 108.445 und Compaq 66.925 Geräte verkauft, so Canalys.

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Der Nettogewinn von TDK ist im dritten Quartal 2001 um 94 Prozent auf umgerechnet 14,9 Millionen Dollar gefallen. Für das gesamte Geschäftsjahr hat das Unternehmen seine Prognose zum zweiten Mal korrigiert und erwartet nun nur noch eine schwarze Null.

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Microsoft hat die Nutzungsbedingungen für seinen kostenlosen Webmail-Dienst Hotmail geändert. Accounts werden künftig gelöscht, wenn sie 30 Tage lang nicht abgefragt werden. Zuletzt betrug die entsprechende Frist 45, davor 60 Tage. Außerdem können Nutzer nun für knapp 13 Dollar pro Jahr zusätzlichen Speicherplatz für ihre Mails mieten.

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British Telecom sucht einen neuen Chef. Der bisherige CEO Sir Peter Bonfield hat seinen Rücktritt für Ende Januar 2002 angekündigt. Ursprünglich sollte er ein Jahr länger im Amt bleiben.

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Leo Kirchs Bezahlfernsehen Premiere World soll künftig ohne den von Nokia gefertigten Decoder "D-Box" auskommen. Der neue Bereichschef Manfred Kayser erklärte gegenüber dem "Handelsblatt", künftig sollten andere Hersteller die nötige Technik fertigen und vermarkten. Premiere will so eine halbe Milliarde Mark im Jahr einsparen.

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Die SER Systems AG hat ihre Schweizer Tochter SER Schweiz AG im Rahmen eines Management Buyout an deren Verwaltungsrat Albert Baumberger verkauft. Dieser will die Geschäfte unter dem Namen Openinfo AG fortführen. Openinfo wird exklusiver Distributor von SER für die Schweiz und Liechtenstein.

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Siemens hat von China Unicom einen Großauftrag über mehr als 60 Millionen Euro erhalten. Die Münchner sollen dem chinesischen Carrier helfen, dessen optisches Netz um mehr als 15.000 Kilometer zu erweitern.