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Gartner: DRAM-Markt erreicht 2002 die Talsohle

19.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Analysten von Gartner erwarten, dass der weltweite Markt für DRAM-Chip im kommenden Jahr gegenüber 2001 nochmals um 19 Prozent nachgibt (heuer sind es bereits 67 Prozent). Den Herstellern drohten also vorerst weitere Verluste und Spot(t)-Preise, die teils weniger als zehn Prozent von denen des Vorjahres ausmachen. "Die Preise sind schon so weit unter den Produktionskosten, dass alle Anbieter Verluste machen", klagt Gartner-Analyst Andrew Norwood. "Wenn sie noch weiter fallen, dann rutschen sie auch noch unter die variablen Kosten und reißen die Firmen in den Bankrott. Wir brauchen in der Branche wieder ein wenig Sinn für die Realität." Der Experte rechnet mit der nötige Trendwende für das erste Quartal 2002, vor allem vor dem Hintergrund der schwachen Finanzlage bei Hynix, dem weltweit drittgrößten DRAM-Hersteller aus Südkorea.

Norwood erwartet, dass die DRAM-Preise dann im zweiten Quartal kommenden Jahres ihren Tiefststand erreichen. Der weltweite Markt soll 2002 nur noch ein Volumen von 8,5 Milliarden Dollar erreichen, ein Fünftel des Wertes aus dem Jahr 1995. Zu den führenden und am stärksten expandierenden Hersteller gehörten neben den Marktführern Samsung und Micron auch Infineon. Dieser steht kurz vor einer DRAM-Kooperation mit Toshiba. Gute Karten hat aus Sicht von Gartner außerdem Elpida, das 50:50-Joint-Venture von NEC und Hitachi, zurzeit Nummer fünf und sieben der Speicherchip-Welt.