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KPNQwest übernimmt Global Telesystems

19.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - KPNQwest hat sich mit den Gläubigern von Global Telesystems (GTS) über einen Verkauf des angeschlagenen Carriers für 645 Millionen Euro geeinigt. Das Unternehmen verfügt über das größte europäische Glasfasernetz. Im Zuge der Übernahme sollen bis März nächsten Jahres rund 1000 Mitarbeiter ihren Job verlieren. So ist etwa geplant, das GTS-Hauptquartier in London zu schließen.

Die Gläubiger erklärten sich bereit, GTS-Obligationen gegen Anleihen zu tauschen, die in KPNQwest-Aktien umgewandelt werden können. Deren Gesamtwert liegt allerdings mit 210 Millionen Euro weit unter dem Buchungswert der Schuldscheine. Die Obligationen wurden jedoch in letzter Zeit nur mit 15 Prozent ihres Buchwertes von insgesamt rund 1,6 Milliarden Dollar gehandelt. Außerdem übernimmt KPNQwest die Schulden des Carriers GTS in Höhe von 435 Millionen Euro.

Gleichzeitig verkaufte KPN zehn Prozent seiner KPNQwest-Anteile an den Partner Qwest. Der niederländische Carrier erhielt dafür rund 100 Millionen Euro und wird zudem von rund 480 Millionen Euro Schulden an dem Gemeinschaftsunternehmen entlastet. Mit dem Geschäft hält der US-Carrier nun rund 47,5 Prozent der Anteile von KPNQwest und bestimmt drei von sechs Vorstandsmitglieder. Außerdem sicherte sich Qwest die Option, KPNs restliche Aktien an dem Joint-venture bis März nächsten Jahres zu kaufen.