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Anleger verklagen Oracle

13.03.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein Pensions-Fonds und Oracle-Anleger hat in einem US-Gericht Klage gegen den Datenbankspezialisten wegen Kursmanipulation eingereicht. Der 144 Nursing Home Pension Fund wirft Oracle vor, die Aktionäre durch seine Prognosen für das dritte Fiskalquartal in die Irre geführt zu haben. Im Januar und Februar 2001 habe die US-Company noch verkündet, dass man die Erwartungen für das dritte Quartal erfüllen und unbehelligt von der langsameren US-Konjunktur bleiben werde. Am 1. März warnte Oracle dann jedoch, dass die gesteckten Ziele aufgrund der schlechten Wirtschaftslage nicht zu erreichen seien (Computerwoche online berichtete). Der Oracle-Kurs sackte an jenem Tag um 21 Prozent auf 21,38 Dollar ab.

Die Anleger vermuten nun Kursmanipulation, denn von Januar bis Februar verkaufte Firmenboss Ellison Unternehmensaktien im Wert von rund 900 Millionen Dollar zu Preisen von bis zu 32 Dollar je Anteilsschein. Oracle hat die Vorwürfe inzwischen als "völlig unbegründet" zurückgewiesen. Die Klage des Pensions-Fonds ist nicht die einzige: Auch eine New Yorker Anwaltskanzlei kündigte zu Beginn der Woche an, eine Sammelklage mit ähnlichen Vorwürfen vorzubereiten.