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HP ergattert Millionen-Deal von Amazon.com

02.06.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hewlett-Packard (HP) wird den Online-Buchhandel Amazon.com in den nächsten 18 Monaten als "Primary Provider" 90 Prozent seiner Computer-Infrastruktur liefern. Dazu gehören Server, Speicherausrüstung, PCs, Drucker sowie Software und Dienstleistungen. Diesen Deal gab HP-Chefin Carly Fiorina auf einem konzerneigenen Analystentreffen in New York bekannt. Zum finanziellen Umfang des Geschäftsabkommens wollten sich weder Fiorina noch Amazon.com-Boss Jeff Bezos äußern. Eingeweihten Kreisen zufolge handelt es sich jedoch um hunderte von Millionen Dollar. Damit gehört der Online-Buchhandel zu den weltweit fünf größten Kunden des IT-Konzerns.

HP-Konkurrent Sun Microsystems hatte sich nach eigenen Angaben nicht für den Amazon.com-Deal beworben. Der Auftrag hätte Büroausrüstung beinhaltet, den die Server-Company nicht herstellt. Die McNealy-Company liefert Server für Amazon.coms Finanzmanagement-System.

Anders als erwartet machte Fiorina auf der HP-Analystenkonferenz keine Angaben zur geplanten Verschlankung des Unternehmens. Marktkenner hatten damit gerechnet, dass sich die Company von der wenig erfolgreichen Sparte Verifone trennen würde (CW Infonet berichtete). Die HP-Chefin erklärte lediglich, man werde vielleicht Teilbereiche der Software- und Netzwerkgruppen genauer unter die Lupe nehmen.

Besonders positiv reagierte die Börse auf den Optimismus von HP-Führungskräften, den Umsatz des Konzerns in diesem Jahr um 15 Prozent zu steigern und die Gewinnerwartungen zu erfüllen, wenn nicht sogar zu übertreffen. Die Aktie des Unternehmens kletterte gestern um rund 14,8 Dollar auf beachtliche 134,25 Dollar.