Hohe Erwartungen

5 IT-Strategien gegen das Kosten-Dilemma

08.06.2011
Von Johannes Klostermeier

PAC hat fünf grundlegende Strategien, mit denen Verwaltungen europaweit Bürgernähe und Kostensenkung in Einklang bringen, identifiziert:

  1. Automatisierung von Verwaltungsprozessen im Backoffice und im Kundenkontakt

  2. Steigerung der Verwaltungseffizienz durch IT-basierte, zentralisierte
    Beschaffungslösungen

  3. Diensterfüllung durch die Nutzung von Shared Services und Kooperation mit der
    Privatwirtschaft

  4. Verschlankung von Prozessabläufen zwischen unterschiedlichen Verwaltungsebenen

  5. Kostensenkung durch den Einsatz neuer IT-Lösungen

Politiker fördern ihrer Meinung nach E-Government; Beamte glauben das nicht.
Politiker fördern ihrer Meinung nach E-Government; Beamte glauben das nicht.
Foto: European Union

Die Studie zeigt neben diesen unterschiedlichen Lösungsstrategien auch Unterschiede in der Wahrnehmung der Beteiligten. Während beispielsweise die Mehrzahl der befragten Politiker einen Bedarf an stärkerer Bürgerbeteiligung für die kommenden Jahre sieht, sind nur 60 Prozent ihrer Beamten der Überzeugung, dass die jeweilige Regierung auch einen ernsten Versuch hierzu unternimmt.

Verwaltungsmitarbeiter sind für innovative Online-Angebote

In Frankreich ist diese Haltung mit 37 Prozent besonders niedrig ausgeprägt. Als Gründe, die gegen eine stärkere Beteiligung von Bürgern an Verwaltungsvorgängen sprechen, nannten die Beamten vor allem die fehlende Sachkenntnis der Wähler, rechtliche Hürden und ein generell fehlendes Interesse von Seiten der Bürger, sich in Belange des öffentlichen Sektors einbringen zu wollen. Allerdings wurde im Rahmen der Interviews auch deutlich, dass sich viele Verwaltungsmitarbeiter hier Veränderungen wünschen. Mit über 30 Prozent nannten die Befragten innovative Online-Angebote und Self-Service-Optionen als zentrale Kanäle, über die eine stärkere Beteiligung der Bürger in den nächsten fünf Jahren erfolgen sollte.

Bezüglich einer Kooperation mit privatwirtschaftlichen Unternehmen deckt sich die grundsätzliche Einstellung der Befragten laut Studie nicht mit der tatsächlichen Entwicklung. Auf der einen Seite äußerte nur gut die Hälfte der europäischen Beamten Interesse an einer verstärkten Nutzung privatwirtschaftlicher Dienstleistungen, wobei gerade Beamte auf kommunaler Ebene eine reservierte Haltung einnehmen. Auf der anderen Seite vertreten gut 80 Prozent der Befragten die Meinung, dass die stärkere Einbindung privater Unternehmen die Effizienz der Verwaltungsprozesse positiv beeinflussen kann. Eine Steigerung der Servicequalität erwarteten mehr als 65 Prozent.