Projekt voraussichtlich Mitte 1993 abgeschlossen

4GL-Produkt Progress wird mit einer Objektdatenbank verknüpft

02.10.1992

MÜNCHEN (CW) - Nach Gateways zu OS/400,RDB, Oracle, Sybase, ODBC, und DB2 stellt die Progress Software Corp., Bedford, Massachusetts, derzeit auch eine Verbindung zwischen der Datenbank ihres 4GL- Werkzeugs Progress und dem objektorientierten Datenverwaltungssystem "Objectstore" der Object Design Inc. her.

Für potentielle Kunden ist die Softwarebrücke zwischen Progress und Objectstore in zweierlei Hinsicht interessant: Wenn das als "Object Access Project" bezeichnete Gemeinschaftsunternehmen von Progress und ODI abgeschlossen ist, können Entwickler, die Anwendungen auf Basis von Objectstore erstellen wollen, zwischen C+ + und einer Sprache der vierten Generation wählen; außerdem lassen sich die Daten je nach Anwendung in einem relationalen oder einem objektorientierten Datenbanksystem speichern.

Das Gateway-Produkt wird unter Unix und Windows ablauffähig sein. Mit ersten Auslieferungen ist spätestens Mitte 1993 zu rechnen.

Wenngleich Progress seit mehr als zwei Jahren Mitglied der Object Management Group (OMG) ist, so beabsichtigt der Anbieter derzeit nicht, selbst Systeme mit dem "OO"- Label auf den Markt zu bringen. Wie der für die Produktentwicklung verantwortliche Vice-Präsident Charles Ziering ausführt, ist Objektorientierung für das Software-Unternehmen, das er mitbegründet hat, keine Entweder-Oder- Geschichte. Eine relationale Sicht auf ein objektorientiertes Datenbanksystem kommt nach Ansicht des Progress-Managements dem heutigen Kenntnisstand der Entwickler in stärkerem Maße entgegen, als es "reine" OO-Systeme tun.

Von der Ankündigung des Object Access Project in den Hintergrund gedrängt wurde eine andere Nachricht: Anfang des kommenden Jahres wird Progress/400, die für IBMs AS/400-Rechner ausgelegte Version des 4GL-Produkts, das OS/400 interne Datenbanksystem im Native-Mode unterstützen.

Ausführungen von Progress-Präsident Joseph Alsop zufolge will das Software-Unternehmen mit der AS/400- Ausführung vorrangig Value Added Resellers (VAR) ansprechen, die auf Progress-Basis Anwendungen erstellen, um sie an die Endkunden zu verkaufen.