4381-Mainframe muss NCRs System-3600 weichen Japanischer Fertighaushersteller ersetzt IBM-Host durch Unix-Maschine

02.07.1993

TOKIO (IDG) - Die NCR Japan Ltd. meldet, dass sie zum dritten Mal erfolgreich einen ihrer Unix-basierten und mit mehreren Intel- Prozessoren arbeitenden Rechner in den kommerziellen Sektor verkaufen konnte. Das System-3600 ersetzt einen IBM-Mainframe der 4381-Klasse.

Dritter japanischer Kunde der NCR fuer diese Rechnerklasse ist die Misawa Homes Co. Ltd., Anbieter von Fertighaeusern. Im Februar 1993 konnte NCR bereits Auftraege fuer zwei weitere Multiprozessor- Maschinen einholen: Neben einer Sicherheitsgesellschaft kaufte sich ein Vertreiber von Consumer-Elektronik in die Unix-Welt ein.

Ein Sprecher der Misawa Van Co.Ltd., die fuer die Computeraktivitaeten der Misawa-Gruppe verantwortlich ist, erklaerte den Wechsel auf offene Rechnerwelten mit den gestiegenen Anforderungen an Kapazitaeten: "Fuer uns schien deshalb nun ein guenstiger Zeitpunkt gekommen, auf eine Unix-Maschine umzusatteln, die als Kern eines verteilten Client-Server-Systems fungiert."

Als Erklaerung, auf ein prinzipiell auch massiv-parallel auszulegendes System umzusteigen, statt eine eher orthodoxe Systemloesung anzugehen, gab der Sprecher ferner an, die Architektur von NCRs 3600-System erlaube in der Zukunft einen leichten und kostenguenstigen Ausbau des Rechners.

"Zunaechst stehen wir zwar vor erheblichen finanziellen und zeitlichen Anstrengungen, um unsere bestehenden Applikationen auf das neue System zu uebertragen", gab der Misawa-Offizielle zu bedenken. Zukuenftig sei man aber in der Lage, die staendig wachsenden Datenbank- und Applikationsanforderungen durch Hinzufuegen weiterer Prozessoren abzudecken.

Allerdings gab der Sprecher auch zu verstehen, dass Misawa mit dem NCR-Engagement nun nicht eine komplette Wende weg von der Mainframe-Technologie bezwecke. Der Parallelrechner von NCR dient bei Misawa als Datenbanksubsystem, das einem High-end-Mainframe von Hitachi untergeordnet ist. Dieser Grossrechner erledigt Online- Transaktions-Verarbeitungen sowie andere zeitkritische Applikationen. "Unix-Systeme", so der Misawa-Offizielle weiter, "sind noch nicht reif genug, um ihnen kritische Anwendungen anzuvertrauen."