Dänemark computerisiert Emission und Verwaltung von Anleihen:

40 Millionen Blätter Papier sind zuviel

03.12.1982

KOPENHAGEN (VWD) - Nach dreijähriger Vorbereitungszeit steht Dänemark jetzt vor der Computerisierung der Anleihezertifikate. Die Anleger können ihr Eigentum an den Titeln dann nur noch über den Computerausdruck nachweisen. Ende 1983 soll es also nicht mehr die Registrierung eines Papieres oder den abzutrennenden Kupon, sondern lediglich eine Codenummer im Wertpapierzentrum geben.

Das Wertpapierzentrum, das durch ein Gesetz eingerichtet wurde, soll im Januar seine Arbeit aufnehmen. Auf diese Art will man das Problem der Bewahrung von 40 Millionen Blättern Papier, die die Gesamtheit der dänischen Anleihen darstellen, lösen. Der Nennwert der dänischen Anleihen beläuft sich auf rund 75 Milliarden Dollar. In Auslandsbesitz befindliche dänische Anleihen sollen ebenfalls auf das neue System umgestellt werden, nicht betroffen sind ausländische Anleihen in dänischem Besitz.

Aktien werden noch nicht in das neue System einbezogen, dies könnte später erfolgen. Am 24. Januar wird das Wertpapierzentrum alle Anleihen des landwirtschaftlichen Hypotheken-Kreditfonds und des dänischen Schiffbau-Kreditfonds zum Umtausch aufrufen. Die übrigen an der Kopenhagener Börse notierten Titel werden eine Woche später aufgerufen.

Rund 97 Prozent der im Umlauf befindlichen Titel werden von Banken, Maklerhäusern und anderen Institutionen für ihre Kunden gehalten, lediglich drei Prozent werden von den Inhabern aufbewahrt. Um den Umtausch zu beschleunigen hat das Zentrum beschlossen, daß im kommenden Jahr fällige Zahlungen auf die Titel nur bei Umtausch bis zu einem Stichtag im Oktober erhältlich sein sollen.