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40 Jahre Moore's Law

14.04.2005
Moore's Law gilt heute noch genauso wie 1965. Der inzwischen 76-jährige Intel-Mitgründer hat aber auch sonst noch allerlei Interessantes zur IT-Branche zu sagen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Gordon Moore veröffentlichte am 19. April 1965 im "Electronics Magazine" sein berühmt gewordenes Gesetz, wonach sich die Prozessorleistung alle 18 bis 24 Monate verdoppelt. Der Artikel machte den damaligen Technikchef von Fairchild berühmt. Drei Jahre nach der Veröffentlichung gründete er zusammen mit dem früh verstorbenen Robert Noyce den heutigen Chipkrösus Intel.

Heute lebt der 76-jährige Jubilar in Hawaii und macht sich weiter Gedanken über die IT-Industrie. So geht er mit den Softwareherstellern ins Gericht, die immer mehr Funktionen in ihre Programme packen und "dadurch eher einen Rück- als einen Fortschritt erreichten". Skeptisch zeigt er sich von den Erfolgen der Nanotechnik, der er nicht zutraut, dass sie den integrierten Schaltkreis (IC) in naher Zukunft ablösen wird. Der Silizium-Chip erschließe sich immer neue Gebiete und enthalte Bestandteile, die kleiner als 100 Nanometer sind, erklärte Moore.

Auch das Forschungsgebiet Künstliche Intelligenz (KI) steht unter seiner Beobachtung: "Versucht es nochmals, Jungs, ihr bellt den falschen Baum an." Er rät den Forschern, zuerst die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns genauer zu studieren und dann einen Computer nach diesen Bauplänen zu konstruieren. Ein wichtiger Punkt dabei sei die Spracherkennung und -differenzierung: "Erst wenn der Computer in der Lage ist, zwischen "two" und "too" zu unterscheiden, kann eine intelligente Konversation mit einer Maschine geführt werden und das wird die Benutzung der Rechner dramatisch verändern." Bis es soweit sei, würden aber noch zehn bis 50 Jahre ins Land gehen. (kk)