3GSM: Symbian setzt Erfolgsgeschichte fort

13.02.2007
Der britische Anbieter von mobilen Betriebssystemen reitet auf der aktuellen Smartphone-Welle - und treibt sie mit an.

"Alles wird mobil und das zuerst auf Symbian", brachte es Firmenchef Nigel Clifford auf der Symbian-Pressekonferenz im Rahmen der 3GSM World Congress auf den Punkt. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1998 wurden mehr als 100 Millionen Geräte mit Symbian OS ausgeliefert, davon im vergangenen Jahr allein 51,7 Millionen. Verglichen mit 2005 bedeutet dies einen Anstieg um 52 Prozent. Bei durchschnittlichen Lizenzerlösen von rund acht Euro pro Gerät erwirtschaftete die Company damit 2006 insgesamt 151 Millionen britische Pfund Umsatz. Angesichts einer damit verbunden Bruttomarge von 91 Prozent scheint es Symbian leicht zu verkraften, dass die Einnahmen mit Beratungsdiensten um fast 30 Prozent auf 10,8 Millionen Pfund schrumpften - von manchen neuen Installationen habe man dank der problemlosen Software erst nach dem Produkt-Launch erfahren, so die Erklärung von Symbian-CEO Clifford.

Mobiltelefone mit Symbian OS bauen neben den Gesellschaftern Nokia, Sony Ericsson, Samsung und Panasonic unter anderem Sharp und Fujitsu ein. Auch Motorola setzt nach einiger Pause mit dem Motorizr Z8 wieder auf Symbian OS - und will nach eigener Auskunft in Zukunft weitere Produkte auf dieser Plattform entwickeln. Insgesamt brachten die neun Lizenznehmer im vergangenen Jahr 108 Symbian-basierende Smartphone-Modelle auf den Markt. Auch die rund 51.000 unabhängigen Symbian-Entwickler waren nicht untätig: Nach Angaben der Londoner werden inzwischen knapp 7000 kommerzielle Symbian-Applikationen angeboten - Free- oder Shareware nicht mit eingerechnet

Angesichts der aktuellen Handy-Trends wie TV und Video, Navigation und mobiles Internet stehen die Chancen nicht schlecht, dass Symbian seine Erfolgsgeschichte fortsetzen kann. "2007 wird das Jahr des Smartphones", erklärte CEO Clifford: "Großartige Endgeräte, mobiles Breitband, vorhersagbares und angemessenes Pricing sowie Internet-Dienste werden für eine starke Kundennachfrage sorgen." Vom erwarteten Erfolg muss Symbian - zumindest auf Betriebssystem-Ebene - nur wenig abgeben. So gehen etwa die Analysten von IDC davon aus, dass Symbian im Jahr mit 65 Prozent Marktanteil im Bereich Smartphone-OS klar vorne liegt.

In den jüngsten Markterhebungen von Canalys weist Symbian OS knapp 73 Prozent Marktanteil auf, gefolgt von Linux (16,7 Prozent), Microsoft (5,6 Prozent) und RIM (2,8 Prozent). Mit dieser Ausgangslage machen sich die Briten auch kaum Sorgen, wertvolle Marktanteile an den iPhone-Anbieter Apple abgeben zu müssen, insbesondere im hart umkämpften US-Markt. Man hoffe, dass das iPhone einen Lerneffekt bei den nach wie vor PDA-lastigen Amerikanern herbeiführen werde, so der Symbian-CEO. Im Übrigen predige die Company seit Jahren, das Single-Use-Geräte unter Druck geraten werden. (mb)