3GSM: Nokia hält die Branche auf Trab

13.02.2007
Mit einem Strauß neuer Geräte und Dienste sowie mit reichlich Optimismus präsentiert sich der Handy-Riese Nokia auf der 3GSM in Barcelona.

Nokia-CEO Olli-Pekka Kallasvuo betonte auf der Pressekonferenz im Rahmen des 3GSM Kongresses in Barcelona erneut die Bemühung seines Unternehmens, die führende Rolle in der nächste Phase mobiler Kommunikation einzunehmen. Mit der Verschmelzung von Mobilität und Internet sei eine komplett neue Industrie am Entstehen, erklärte Kallasvuo. Damit biete sich eine einmalige Gelegenheit, zu kooperieren - aber auch zu konkurrieren.

Mit Geräten wie dem "N77" will Nokia das mobile Fernsehen pushen. Dabei setzen die Finnen auf DVB-H.
Mit Geräten wie dem "N77" will Nokia das mobile Fernsehen pushen. Dabei setzen die Finnen auf DVB-H.
Foto: Nokia

Einer der Hoffnungsträger der Finnen sind konvergente, sprich Internet-fähige Multi-Purpose-Handys, die derzeit eine gegenläufige Entwicklung zu den einstmals geschätzten PDAs machen. Nokia schätzt, dass 2008 insgesamt 250 Millionen Stück dieser mobilen Alleskönner verkauft werden. In punkto Absatz würden konvergente Mobiltelefone Notebooks bereits im laufenden Jahr den Rang ablaufen, prognostizierte Nokia-Chef Kallasvuo. Er prognostiziert außerdem, dass im kommenden Jahr der Knoten beim Handy-TV, genauer gesagt DVB-H, platzt. Der Umstand, dass entsprechende Chips ab diesem Zeitpunktes nur noch sieben Euro kosteten, würden laut Kallasvuo für eine weite Verbreitung sorgen: So würden bis Ende 2007 etwa fünf bis zehn Millionen Handys mit dieser Technik verkauft - bis Ende 2009 seien es dann bereits rund 20 Millionen Geräte. Nachdem Nokia bereits im November 2005 mit dem Nokia "N92" das erste GSM-Handy mit integrierter DVB-H-Antenne auf den Markt gebracht hatte, steuert es nun mit dem "N77" ein Gerät mit kompaktem Design bei. Eine Kooperation mit YouTube und der Nachrichtenagentur Reuters soll zudem für attraktiven Content sorgen - an dem der Hersteller mit dem Nokia Video Center kräftig mitverdienen will. Eine ähnliche Strategie hatten die Finnen vor wenigen Tagen bereits im Bereich mobile Navigation vorgestellt. Auf der 3GSM schob Nokia nun mit "6610 Navigator" ein geeignetes Endgerät nach: Das Slider-Handy unterstützt den mobilen Datenturbo HSDPA und verfügt über ein integriertes GPS-Modul.

Der weiterentwickelte "E90 Communicator" arbeitet nun auch mit der Series-60-Oberfläche.
Der weiterentwickelte "E90 Communicator" arbeitet nun auch mit der Series-60-Oberfläche.
Foto: Nokia

Zuwachs vermeldet Nokia auch in der Enterprise-Reihe "E-Series". So musste sich das primär für mobile E-Mail-Nutzung designte Smartphone "E61" einer Schlankheitskur unterziehen. Mit dem neuen Modell "E65" (Slider) will der Hersteller nun außerdem einen tragfähigen Kompromiss zwischen Lifestyle und Workstyle (Slogan "Beauty & Brains") auf den Markt bringen. Wie weitläufig erwartet wurde, präsentierte Nokia zudem eine Weiterentwicklung des legendären Communicator, den "E90 Communicator". In der Neuauflage verfügt das rund 900 Euro teure Gerät unter anderem über HSDPA- und Wifi-Unterstützung sowie über eine integrierte GPS-Funktion und zwei Kameras .Zudem wechselte Nokia bei dem Business-Smartphone von der S80- auf die weit verbreitete und bewährte S60-Software-Plattform. Damit stehen dem Gerät nun zahlreiche Applikationen von Drittanbietern zur Verfügung.

Last but not least gab das Unternehmen noch ein Major-Upgrade der "Nokia Intellisync Mobile Suite" bekannt. Version 8.0 der Software soll unter anderem über eine neue Benutzeroberfläche, verstärkte mobile Sicherheitsfunktionen sowie über eine umfassende Unterstützung für weitere Sprachen und Verbindungen verfügen. (mb)