3GSM: Handys werden immer mehr Funktionen bekommen

14.02.2007
Microsoft-Managerin Suzan DelBene ist als Vizepräsidentin für das mobile Geschäft des Windows-Herstellers mitverantwortlich. Mit der dpa sprach sie bei der Telekommunikations-Messe 3GSM in Barcelona über die Trends und Perspektiven für die Branche.

Was werden wir aus Ihrer Sicht in den kommenden Jahren mit unseren Handys machen?

DelBene: "Wir werden mehr kombinierte Telefone sehen, die zwischen Mobilfunk-Netz und Internet-Telefonie über WLAN umschalten können. Ein weiteres wichtiges Feld ist die so genannte NFC-Technologie (Near-Field Communication). Damit kann man zum Beispiel mehr Informationen bekommen, wenn man es an ein Produkt hält. Wir werden häufiger mit dem Handy bezahlen. Ausschlaggebend ist - das Handy haben die Menschen immer dabei. Wir werden auch mehr ortsbezogene Dienste sehen. Nicht nur zum Orientieren, sondern um zum Beispiel relevante Werbeangebote zu bekommen oder zu sehen, wo Freunde oder Verwandte gerade sind."

Was ist mit Multimedia-Diensten wie Musik, Video, Fernsehen?

DelBene: "Man kann da vieles machen, auch wenn die Geräte in erster Linie noch Telefone bleiben. Eine Schlüsselfrage sind durchgängige Standards, damit die Inhalteanbieter mit möglichst wenig Aufwand möglichst viele Nutzer erreichen können. Mobiles Fernsehen gibt es ja schon heute, die Frage ist also nicht die Technologie, sondern Geschäftsmodelle, mit denen man sie vermarkten kann. Batterielaufzeit und Bedienung sind wichtige Themen. Da könnte man es dem Nutzer noch viel einfacher machen. Musik auf dem Handy hat es leichter, allein schon weil man dafür weniger Strom als für Video benötigt."

Werden sich Telefone mit Tastatur oder mit berührungsempfindlichen Touchscreen-Bildschirmen durchsetzen wie beim kommenden iPhone von Apple?

DelBene: "Das wird jeder Nutzer für sich entscheiden. Wir haben das auch schon seit Jahren: Leute, die viel tippen, ziehen eine Tastatur vor. Sie brauchen das Gefühl, wenn sie eine Taste drücken, beim Touchscreen ist man oft nicht sicher, ob man tatsächlich eine Taste gedrückt hat, und das ist bei längeren Texten lästig. Muss man nicht viel tippen, sind berührungsempfindliche Bildschirme toll. Deswegen wird es weiterhin beides geben." (dpa/tc)