Massenmarkt im Blick

3D-Drucker arbeitet mit Papier und Kleber

10.11.2008
Von pte pte
Ein Start-Up will den 3D-Druck massentauglich machen. Die Objekte sind günstig herzustellen und lassen sich im Hausmüll entsorgen.

Das irische Start-Up Mcor Technologies hat einen 3D-Drucker vorgestellt, der eine bis zu 50 Mal billigere Herstellung von Objekten verspricht als bisherige 3D-Druck-Technologien. Denn statt auf spezielle Materialien setzt der "Mcor Matrix" als laut Unternehmen einziger 3D-Drucker der Welt auf gewöhnliches Papier und Klebstoff als Rohstoffe. Durch die Nutzung dieser günstigen Verbrauchsmaterialien zur Herstellung von Modellen will Mcor den 3D-Druck massentauglich machen. "Wir machen einen großen Schritt in Richtung einer Zukunft, in der jeder einen 3D-Drucker neben dem Computer haben wird", glaubt Mcor-CEO Conor MacCormack.

Die Grundsubstanz für die Herstellung von 3D-Modellen ist beim Mcor Matrix gewöhnliches Druckerpapier, kombiniert mit einem speziellen Kleber. Dennoch stellt das Unternehmen robuste und haltbare Drucke in Aussicht. Frisch hergestellte Objekte haben Ähnlichkeit mit Holzschnitzereien, können dem Unternehmen nach aber bearbeitet werden, um eine glatte, glänzende Oberfläche zu erhalten. Dadurch werde auch die Haltbarkeit der 3D-Objekte gesteigert. Auch als umweltfreundliche 3D-Druck-Lösung preist Mcor die eigene Technologie an, was das irische "Desktop Engineering Magazine" bestätigt. "Mcor dürfte das 'grünste' System haben", heißt es dort unter Verweis auf die Möglichkeit, auch bereits bedruckte Papierbögen für den 3D-Druck wiederzuverwerten. "Auch der wasserlösliche Klebstoff ist umweltfreundlich. Das System wurde so gestaltet, dass Abfälle als normaler Müll entsorgt werden können", betont Mcor-Sprecherin Deirdre MacCormack gegenüber pressetext.

Der wesentliche Vorteil des Mcor-Ansatzes liegt in den Herstellungskosten. "Derzeit sind 3D-Drucker Juwelen, keine Werkzeuge", meint MacCormack. Dafür ist nicht zuletzt verantwortlich, dass in bisherigen Systemen spezielle, relativ teure Materialien genutzt werden, um 3D-Objekte aufzubauen. "3D-Modelle zu 2D-Preisen" stellt dagegen Mcor in Aussicht. Druckerpapier und Kleber bedeuten Materialkosten, die laut Webseite nur einen Cent pro Kubikzentimeter betragen. Insgesamt seien die Betriebskosten damit bis zu 50 Mal niedriger als bei anderen Systemen. Dadurch will Mcor mit seinem 3D-Drucker besonders Kleinunternehmen in den Bereichen Ingenieurswesen, Design und Architektur ansprechen, aber auch ganz allgemein Studenten entsprechender Fachrichtungen erreichen.

Bis zu 29,7 mal 21 mal 15 Zentimeter große Modelle können laut Mcor in einem Stück gefertigt werden. Auf den britischen Inseln ist der 3D-Drucker Mcor Matrix bereits erhältlich, wobei der Anschaffungspreis mit 24.950 Euro doch eher hoch ausfällt. Voraussichtlich im Jahr 2009 soll der 3D-Drucker auch weltweit verfügbar werden. (pte)

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