Kooperation mit IBM beschlossen

3Com verstärkt den Unternehmensfokus

21.03.2003
HANNOVER (ave) - 3Com präsentierte auf der CeBIT eine Reihe von Lösungen, die speziell auf große Unternehmen zugeschnitten sind. Außerdem will der Hersteller den Mittelstand gezielt mit Angeboten für vertikale Märkte locken. Eine Partnerschaft mit IBM soll dabei helfen.

3Com sieht in dem Dilemma vieler Unternehmen, trotz stagnierender oder sogar sinkender Budgets ihre IT ausbauen zu müssen, seine Chance: Durch preiswerte, aber dennoch leistungsfähige Lösungen will sich der Hersteller Anwendern mit bis zu 5000 Mitarbeitern empfehlen. Bislang zog 3Com bei etwa 3000 einen Strich.

Techniken wie das auf der CeBIT 2002 vorgestellte Expandable Resilient Networking (XRN) sollen die dazu notwendige Skalierbarkeit beim Aufbau und der Weiterentwicklung hochverfügbarer Netze sicherstellen. Das zur Erreichung dieses Zieles notwendige Know-how hat der Hersteller auf der diesjährigen CeBIT auch mit der Präsentation mehrerer Produkte unter Beweis zu stellen versucht. Dazu zählt eine ganze Familie an Lösungen, die Power over Ethernet (PoE) unterstützen und so das Datennetz auch für die Stromversorgung von Komponenten nutzen können. Stellvertretend seien hier der rund 2500 Dollar teure Switch "4400 PWR" aus 3Coms "Superstack"-Reihe und die PoE-fähigen "NBX"-IP-Telefone genannt.

Dem aktuellen Thema Wireless LAN (WLAN) trägt der Anbieter mit einigen neuen Access Points Rechnung. Erwähnenswert ist hier vor allem das Modell "8700", das die Verfahren 802.11b und 802.11a unterstützt und damit wahlweise Transferraten von 11 beziehungsweise 54 Mbit/s bietet. Ein von 3Com entwickelter "Turbo-Modus" soll sogar bis zu 72 Mbit/s ermöglichen. Das Gerät kostet rund 1100 Dollar.

Daneben möchte sich der Anbieter laut Deutschland-Geschäftsführer Michael Schönrock aber auch um den Mittelstand kümmern, wobei vertikale Märkte, etwa in den Bereichen Finanz- und Gesundheitswesen, öffentliche Verwaltungen oder Automobilbau besondere Beachtung bekommen sollen. "Diese Gruppen sprechen alle ihre eigene Sprache und haben ganz spezielle Probleme, dem wollen wir stärker Rechnung tragen", gibt sich Schönrock zuversichtlich. Angaben dazu, wie dies im Einzelnen aussehen könnte, bleibt das Unternehmen im Moment noch schuldig. Helfen soll jedenfalls eine Kooperation mit IBMs Dienstleistungssparte Global Services (IGS).

Beide Unternehmen verbindet laut Ralf-Dieter Hamm, Direktor Integrated Technology Services bei IBM Deutschland GmbH, eine langjährige Partnerschaft "mit Höhen und Tiefen", die man jetzt auffrische. Die Zusammenarbeit ist zunächst auf den deutschen Raum beschränkt, könnte sich aber zu einem Modell für eine engere Beziehung zwischen beiden Firmen auch auf internationaler Ebene entwickeln.

Im Rahmen der Partnerschaft sollen intensive Schulungen stattfinden, um die Mitarbeiter von IGS in Bezug auf 3Coms Switching-Techniken auf den neuesten Stand zu bringen. Den Verdacht, dass es sich bei der Kooperation lediglich um eine unverbindliche Absichtserklärung handeln könne, weisen sowohl Hamm als auch Schönrock zurück. Die unterzeichnete Vereinbarung sei viel präziser, es existiere sogar ein konkreter Business-Plan, so Hamm. Worum es darin im Detail geht, wollen die Unternehmen aber nicht verraten.