3Com und Alcatel kooperieren ebenfalls

3Com und Alcatel kooperieren ebenfalls Sun und Symbian schmieden Java-Allianz

26.03.1999
HANNOVER (ave) - Sun und Symbian haben auf der CeBIT eine Kooperation angekündigt. Ziel: Die Programmiersprache Java soll in das "Epoc"-Betriebssystem für Mobilfunkgeräte (Handies etc.) integriert werden. Gleichzeitig kündigten 3Com und Alcatel eine enge Zusammenarbeit im Markt für Handheld-Betriebssysteme an.

Symbian, ein Joint-venture von Psion, Ericsson, Motorola und Nokia, will auf Basis des Handheld-Systems "Epoc" von Psion ein Betriebssystem für Internet- und Telefonie-fähige Handheld-Rechner schaffen. "Unser Ziel ist es, Epoc und Java zu De-facto-Standards im Bereich der drahtlosen Kommunikation zu machen", erklärte Colly Myers, Chief Operating Officer von Symbian, auf der CeBIT. Erste Produkte aus der Allianz sollen bereits Ende 1999 auf den Markt kommen.

Sun hofft durch den Deal mit Symbian, daß innerhalb der nächsten fünf Jahre zwischen 40 und 60 Millionen Endgeräte mit einer Java Virtual Machine (JVM) ausgerüstet werden. "Das Potential dieser Allianz ist enorm", kommentiert denn auch Sun-Boß Scott McNealy die Ankündigung. Intelligente mobile Kommunikationsgeräte bezeichnet McNealy mit einem Seitenhieb auf Microsoft als "Komponenten, die Anwendern den Weg in die Post-PC-Ära ebnen können".

Unterstützung bei der Verbreitung von Java soll auch eine Kooperation bringen, die Sun mit dem japanischen Mobilfunkanbieter NTT Docomo geschlossen hat. Der Carrier will Java und die Netztechnologie Java Intelligent Network Infrastructure (Jini) im Rahmen seines Mobilfunkservice "Iphone" einsetzen.

Analysten sehen in Suns Partnerschaft mit Symbian vor allem für Microsoft eine Bedrohung. Doch der gegenwärtig erfolgreichste Anbieter im Handheld-Markt ist 3Com mit seinen Palm-Rechnern. Um sich die Butter nicht vom Brot nehmen zu lassen, hat der Hersteller soeben eine enge Kooperation mit dem französischen Telecom-Ausrüster Alcatel angekündigt. Gemeinsam soll eine "marktdominierende" Software für den Betrieb von Personal Digital Assistents (PDAs) entwickelt werden.

Im Gegensatz zu seinen Wettbewerbern will das Duo jedoch nicht Telefon- und PDA-Funktionen in einem Gerät verschmelzen. Ziel ist es vielmehr, einen mobilen Helfer mit Internet-Zugang zu schaffen, der die Verbindung zum Netz über Radiowellen herstellt. Der gemeinsam zu entwickelnde Standard, der auf Basis der von IBM, Intel und anderen geschaffenen "Bluetooth"-Technik entstehen soll, werde allen Anbietern frei zur Verfügung stehen.