Fortschritte im osteuropäischen Busineß

3Com möchte die Marktstellung bei Ethernet und Token Ring ausbauen

16.10.1992

BUDAPEST/MÜNCHEN (CW) - Verstärkt das Geschäft mit den osteuropäischen Ländern betreiben möchte die kalifornische 3Com Corp. Die Networking-Company nahm ihre erste "zentraleuropäische" Pressekonferenz in Budapest zum Anlaß, mit einer Reihe von Neuankündigungen aufzuwarten.

Eine zufriedenstellende Bilanz zog Franz Fichtner, Geschäftsführer der deutschen 3Com GmbH, vor Vertretern der deutschen, österreichischen, ungarischen und tschechoslowakischen Fachpresse in bezug auf die ersten Gehversuche seines Unternehmens in den Staaten des ehemaligen Ostblocks. Derzeit gehe es noch nicht darum, so Fichtner, " groß in diesen Märkten zu expandieren, sondern mit Partnern vor Ort bereits laufende Projekte voranzutreiben".

Immerhin wollen aber die Kalifornier heuer bereits fünf Prozent ihres Gesamtumsatzes in den osteuropäischen Märkten erzielen. Dazu beitragen soll vor allem auch eine ganze Flut von Neuankündigungen. Im einzelnen sind dies unter anderem die Adapterfamilie "Etherlink III", die als Hub konfigurierte PC-Karte "Etherlink-TP-Hub-Adapter", eine Token-Ring-Version des Bridge-Routers "Netbuilder II" sowie eine neue Token-Ring-Adapter-Reihe.

Wesentliche Funktionen beinhaltet ein ASIC

Die Etherlink-III-Familie besteht zunächst aus einer 16-Bit/s-, ISA-, 32-Bit/s-EISA- und Microchannel-Karte. Alle Komponenten sind nach Angaben von 3Com sowohl für den Einsatz in Koax- als auch in Ethernet- beziehungsweise Twisted-Pair-Verkabelungsstrukturen geeignet. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu bisher am Markt verfügbaren Adaptern ist dem Hersteller zufolge die Zusammenfassung aller wichtigen Funktionen wie Ethernet-Controller, Encoder/Decoder, Twisted-Pair-Transceiver und Bus-Interface in einem einzigen ASIC (Application Specific Integrated Circuit). Das bedeutet, die neuen 3Com-Karten sind weitgehend "leer", weder Jumper noch Schalter erschweren laut 3Com die Installation und automatische Selbstkonfiguration.

Mit dem Etherlink-TP-Hub-Adapter können ab sofort, wie es bei 3Com heißt, Netzwerk-Konzentratoren für 10Base-T-Verkabelungen in einen Server oder eine Workstation integriert werden. Die Karte wird als 12-Port-Hub mit einem 16-Bit/s-Busmaster-Adapter ausgeliefert und soll alle administrierbaren Features eines 10Base-T-Konzentrators erfüllen. Konzipiert für kleine Arbeitsgruppen mit weniger als 25 Netzknoten unterstützt der Adapter die gesamte Novell-LAN-Umgebung, insbesondere die Novell-Spezifikation HMI (Hub Management Interface). Im Lieferumfang enthalten ist Treibersoftware sowie Hub-Management-Software für die Betriebssysteme Netware beziehungs LAN Manager.

Für gewisses Aufsehen in der Branche dürfte die Rückkehr 3Coms in den Token-Ring-Markt sorgen. Ähnlich wie im Ethernet-Adapter-Geschaft wollen die Kalifornier auch hier relativ schnell zu einem führenden Anbieter avancieren. Basis für dieses Unterfangen bildet eine "Tokenlink-III-16/4"-Adapterfamilie, die aus Karten für ISA-, EISA- und Michrochannel-Bus besteht und nach Angaben von 3Com IBM-kompatibel ist. Darüber hinaus soll ab Dezember der Bridge/Router Netbuilder II auch mit einem Tokehn-Ring-Modul erhältlich sein. Zusätzlich sind, wie es bei der Präsentation hieß, für Netbuilder II zwei WAN-Schnittstellen sowie ein APPN-Knoten-Routing-Code zwecks besserer Anbindung an SNA vorgesehen.