Blick an die Nasdaq

3Com: Langfristig eine Option

18.05.2001
Markus Lindermayr*

Nachdem der Netzwerkausrüstungshersteller 3Com bereits im Februar 1200 Mitarbeiter entließ, folgen nun weitere Einschnitte. Von der verbliebenen Belegschaft von 10000 Mitarbeitern werden nochmals 3000 gekündigt. Dies sei ein wichtiger Teil der Kostensenkungsmaßnahmen, die vom Management auf eine Milliarde Dollar kalkuliert werden. Ferner sollen Produktentwicklungskosten zurückgefahren werden sowie Bürogebäude, Fertigungsanlagen und sonstiges Anlagevermögen effizienter genutzt werden.

Im März schloss 3Com zwei Fabriken für Konsumenten-Elektronik und skalierte ein Werk für Highspeed-Modems herunter. Hintergrund dieses dramatischen Kapazitätsabbaus ist der heftige Nachfragerückgang bei Telekommunikations- und Netzwerkinfrastrukturausrüstung. Dieser hatte auch andere Branchengrößen wie Cisco und Nortel Networks mit voller Wucht getroffen. 3Com verlor allein im vorigen Quartal 122,8 Millionen Dollar bei einen Umsatz von 629,6 Millionen Dollar. Vergleicht man die Größenordnung der Kostensenkung mit den Umsatz- und Verlustzahlen, lässt sich erkennen, dass bei erfolgreichen Sparmaßnahmen im Fiskaljahr 2002 durchaus wieder ein Gewinn unter dem Strich erzielt werden kann. Der Netzwerkausrüster ist mit 60 Prozent des Buchwertes und dem 0,64fachen Umsatz bewertet wie eine normale Industriefirma. Doch Wachstumsraten von bis 40 Prozent dürften kaum wieder erreicht werden. Mutige langfristig orientierte Anleger können eine spekulative Position aufbauen.

*Markus Lindermayr und Stephan Hornung sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.