Hamburger IT-Strategietage 2020

Wie SAP digital transformiert

13.02.2020
Von 


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
SAP gab auf den Hamburger IT-Strategietagen Einblicke in die eigene, digitale Transformation.
SAP SE CIO Florian Roth (links) und SAP Deutschland CTO Glenn González auf den Hamburger IT-Strategietagen.
SAP SE CIO Florian Roth (links) und SAP Deutschland CTO Glenn González auf den Hamburger IT-Strategietagen.
Foto: Foto Vogt

Digitale Transformation allein ist nicht genug. Wichtig ist vor allem, die Mitarbeiter entsprechend "mitzunehmen". Auf den Hamburger IT-Strategietagen 2020 gaben Glenn González, CTO SAP Deutschland und Florian Roth, CIO SAP SE, im Tandem Einblicke, wie SAP das bewerkstelligt.

Technologie macht Change

Die Erwartungshaltung, die Technologien im digitalen Zeitalter hervorrufen: Alles muss schnell, mobil und möglichst einfach umsetzbar sein - und zwar ohne Hilfestellung. "Oder haben Sie sich schon mal eine App heruntergeladen, für die Sie noch ein Handbuch brauchen?", fragte Glenn González zum Einstieg in seine gemeinsame Keynote mit CIO Florian Roth.

Diese Erwartungshaltung erstrecke sich auf neue Technologien, so González. Es komme deshalb darauf an, die Erwartungshaltung der Nutzer zu verstehen und zu lernen, andere Fragen zu stellen: "Erwartungshaltung ist eine Einbahnstraße. Wenn Sie erst einmal eine tolle Erfahrung gemacht haben, wollen Sie nicht etwas Schlechteres konsumieren. Sie wollen nicht langsamer werden oder komplexer", so González.

Die IT-Abteilung spiele generell - auch bei SAP - eine große Rolle bei der Erfüllung der Erwartungshaltung, wie CIO Florian Roth sagte. Deswegen sei es auch völlig normal, dass auch Kunden und Mitarbeiter im Unternehmensumfeld heutzutage diese Erwartungshaltung mitbringen.

Bei SAP begegnet man den Erwartungen der Mitarbeiter und Kunden im Rahmen der Transformation zu einem intelligenten Unternehmen. Für diesen Wandel sind laut CIO Roth vier Bausteine entscheidend:

  • Integrierte End-to-End-Geschäftsprozesse

  • Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz

  • Echtzeit-Steuerung

  • Experience Management

Bei SAP habe man daher damit begonnen, die eigene Systemlandschaft über sämtliche Prozesse hinweg zu standardisieren und zu automatisieren. Dazu setzt der Walldorfer Konzern in weiten Teilen auf die eigene Software: "Ein wesentlicher Baustein war unsere eigene Transformation hin zu S/4HANA, was es uns ermöglicht die angepeilten Produktivitätssteigerungen umzusetzen", so CIO Roth.

Der Schlüssel zur intelligenten Optimierung

Als konkretes Beispiel im Zusammenhang mit der Machine-Learning-Technologie nannte González das Reisekosten-Tool Concur: "Das Wesentliche ist, das hier eine Technologie im Hintergrund läuft, über die ich gar nichts wissen muss und die so mein Leben einfacher macht", so der CTO. Chatbots seien eine weitere wesentliche Technologie, ergänzte CIO Roth. Die intelligenten Bots liefern bei SAP auf Zuruf diverse Metriken und KPIs, die für das tägliche Business nötig sind.

Dabei nutzt der Konzern nach Auskunft des CIO Chatbots nicht nur für Analytics-Zwecke: Ein RPA Chatbot unterstütze die Personalabteilung dabei, automatisiert Angebotsschreiben für Job-Aspiranten zu erstellen. Dadurch beschleunigen sich die Abläufe um den Faktor 15, so Roth, was sich auch positiv auf die Absprungrate der Bewerber auswirke, da der Zeitraum zwischen Einstellungsgespräch und Vertragsunterzeichnung deutlich reduziert werde.

Der gewinnbringende Einsatz solcher und weiterer Lösungen setze insbesondere eine saubere Datenhaltung voraus, so der CIO weiter: "Entscheidend ist ein gutes Datenmanagement - verknüpft mit einer flexiblen Cloud-Architektur." SAP sei seiner Vision und seinen Zielen durch die Etablierung eines gemeinsamen, geschäftsbereichsübergreifenden Datenmodells nähergekommen, bei dem alle Daten in einer Plattform zusammenlaufen.