Private Dienstleister geben den Ton an

35 Prozent mehr Jobs für DV-Profis

16.01.1998

1997 war ein gutes Jahr für wechselwillige DV-Profis. Arbeitsmarkt-Experten gehen davon aus, daß sich die positive Entwicklung auch 1998 fortsetzt. Dies gilt insbesondere für Mitarbeiter in der Anwendungsentwicklung. Die Offerten stiegen hier von 15139 im Jahr 1996 auf 25419 (1997). Am größten ist dabei der Bedarf an Entwicklern und Programmierern (1996: 7881 Stellen, 1997: 14781).

Auch in der Systemprogrammierung ist noch genug zu tun, obwohl es immer wieder heißt, daß für Experten auf diesem Gebiet bald die Lichter ausgehen. Im vergangenen Jahr schrieben die Arbeitgeber 9746 Stellen (Vorjahr: 6324) aus. Erwartungsgemäß gut im Rennen liegen auch die Netzfachleute. Laut EMC-Auswertung stiegen die Angebote von 2823 auf 4171. An Vertriebsspezialisten richteten sich sogar 10811 Angebote.

Ruhiger dagegen ist es in der Chefetage und im Rechenzentrum. Hier verzeichnen die EMC-Statistiker keine nennenswerten Zuwächse. Zurück ging vor allem der Bedarf an DV-Managern. Wurden 1996 noch 410 Stellen für diese Gruppe ausgeschrieben, so waren es in diesem Jahr 376.

Bezogen auf die einzelnen Branchen bestätigt sich eine schon seit Monaten zu beobachtende Entwicklung: Die große Nachfrage nach Computerfachleuten kommt aus den DV-Beratungs- und Softwarehäusern. In Zahlen ausgedrückt: Die Offerten stiegen von 18551 auf 29815.

Damit schreiben die DV-Dienstleister knapp weniger als die Hälfte der freien Positionen aus. Aber auch die sonstigen Dienstleister sind auf der Suche nach Computerexperten. Konstruktionsbüros inserierten 2371 IT-Stellen (Vorjahr: 1269), Werbeagenturen 1466 (Vorjahr: 835) und Wirtschaftsprüfer 1609 Jobs (Vorjahr: 1037).

Erwartungsgemäß stellt auch die Telekommunikationsbranche viel Personal ein. Hier hat sich das Jobangebot mehr als verdoppelt, von 2318 auf 4705 Stellen. In den klassischen Branchen dagegen wie Maschinenbau und Elektronik, aber auch Chemie ist wenig Bewegung. Diese Unternehmen suchen kaum mehr DV-Experten als im Vorjahr. Das gleiche gilt für die Finanzdienstleister. Attraktivste Region für die DV-Profis bleibt Bayern.