Webcast

Profil eines CIO als Business-Turbo

16.11.2017
Anzeige  Von der Infrastruktur bis zum Design Thinking, von Digitalisierung bis Tools – der Job eines CIO umfasst heute viele Facetten. Das Profil eines solchen CIOs skizziert ein Webcast der Computerwoche am 15. November.
Die digitale Transformation erfordert vom CIO viel Abstimmung.
Die digitale Transformation erfordert vom CIO viel Abstimmung.
Foto: Pressmaster - shutterstock.com

Wer heute als CIO agiert, den umschwirren Buzzwords wie Künstliche Intelligenz und Digitalisierung, Internet of Things und Design Thinking. Gleichzeitig ist er dafür verantwortlich, dass die Lichter nicht ausgehen. Ein Webcast der Computerwoche schildert, wie IT-Chefs mit all diesen Anforderungen umgehen.

Fachjournalist Detlef Korus holt sich mit Julius Ollesch, Segment Lead Process Transformation bei IBM Deutschland, und seinem Kollegen Thomas Bohn, Client Partner DACH, zwei Gesprächspartner ins Studio, die das Profil eines "Business-Turbo CIO" skizzieren. Manfred Hering, Director Enterprise Architecture & Emerging Technologies bei der ISG Group, ergänzt das Thema um die Sicht des Analysten.

Ollesch beobachtet, dass CIOs heute vor vielen Aufgaben stehen, und das "nicht immer unter idealen Bedingungen". Er kennt Äußerungen wie: "Da kommt dann der Fachbereichsleiter und erklärt, er habe was von Künstlicher Intelligenz im Fernsehen gehört und wolle das nun auch." Hinzu kommt: in Deutschland fehlen 55.000 Fachkräfte.

"Unternehmen können den Innovationen nicht nachkommen"

Sein Kollege Bohn erlebt in der Praxis dass seine Kunden einen Spagat zwischen Digitalisierung mit neuen Technologien einerseits und Legacys andererseits schaffen müssen. "Unternehmen können den Innovation nicht nachkommen", überlegt er.

Analyst Hering kennt die Megatrends in der Branche. Da geht es natürlich um das Buzzword von den Daten als neuem Gold. Aber auch beispielsweise um die Veränderungen der Firmenkultur durch junge Mitarbeiter, die sogenanten Millennials. "Sie stellen neue Ansprüche", sagt er, "die Haltung verschiebt sich. Die Jungen wollen lieber Work-Life-Balance als noch mehr Gehalt."

Wie kann nun ein CIO eine digitale Transformations-Agenda aufstellen? Moderator Korus gibt zunächst einmal den Zuschauern das Wort. Er fragt sie direkt nach den größten Herausforderungen für die IT Ihres Unternehmens. Eine spontane Umfrage zeigt klare Prioritäten: Sieben von zehn Webcast-Nutzern nennen die Integration neuer Daten, Anwedungen und Technologien. Weitere 47 Prozent sehen außerdem Security und das Management wachsender Komplexität als Knackpunkte, 37 Prozent auch Agilität. IBM-Manager Bohn kommentiert: "Das deckt sich mit dem, was ich bei den Kunden sehe! Integration von Legacys mit Datenströmen hin zu modernen Systemen, das ist die deutlichste Herausforderung."

Der Wandel vom exzellenten Betrieb zur exzellenten Information

Analyst Hering steuert ein paar Zahlen aus Sicht der Geschäftsführungen bei. Lang hätten sich Unternehmenslenker vor allem mit Marketing und Distribution befasst. "Das verschiebt sich jetzt in Richtung Produkte und IT-Services", weiß er. Für den CIO heißt das: die Kunden brauchen Services, die individuell auf sie zugeschnitten sind. Die Prioritäten wandeln sich vom exzellenten Betrieb zur exzellenten Information.

"Diese Impulse kommen teilweise auch aus der Startup Welt", sagt Ollesch. Nicht einfach für IT-Chefs in etablierten Unternehmen. "Neun von zehn Entscheidern in Deutschland fürchten Umsatzverluste wegen fehlender Cloud-Expertise ,und 44 Prozent verbringen mehr Zeit mit Cloud-Management als sie erwartet hätten", zitiert er aus einer Umfrage.

"Und wie machen es die, die es besser machen?", will Korus wissen. Dazu nennt Ollesch einige Beispiele: "Großkonzerne gründen Dependancen in Berlin, um die Generation Y abzugreifen", sagt er. Sie automatisieren Abläufe, damit sowohl in der IT als auch in den Fachbereichen Routine-Arbeiten abnehmen. Die technologische Seite der IT als Business-Turbo enthält vier Bausteine einer digitalen Innovationsplattform: Cloud Integration, Automatisierung & Cognitive, APIs und Daten, Cloud Infrastruktur.

"Die Klassische IT untendrunter wird nicht wegfallen"

Idealiter sieht das Zielbild in den Augen von Ollesch so aus: "Designen, entwickeln und betreiben sie Businessanwendungen durch einen optimalen Mix aus IBM und Third-Party-Diensten, welche robust auf bestehender IT und unterschiedlichen Clouds laufen." Gleichzeitig betont er: Die Klassische IT untendrunter wird nicht wegfallen - aber man kann sich Bausteine reinholen, die beispielsweise die Benutzerverwaltung vereinfacht.

Sein Kollege Bohn nickt: "Es wird immer eine Bestands-IT geben, die mitgenommen werden muss". Schließlich sind die meisten Kunden am Markt etabliert, kaum ein Unternehmen ist so jung, dass es keine Legacys hätte.

Tatsächlich sind viele Unternehmen in puncto Digitalisierung "noch in der Experimentierphase", beobachtet Bohn. Er verspricht: "Die Umsetzung wird leichter, wenn man weiß, was man erreichen möchte." Eine weitere Ad-hoc-Umfrage unter den Webcast-Zuschauern bestätigt: es gibt Probleme mit fehlenden Skills, mit der internen Abstimmung und Weiterem. Ollesch berichtet: "Viele Kunden klagen über völlig unrealistische Vorstellungen. Da glauben Fachbereichsleiter, jetzt mache doch Watson alles und man brauche keine Sachbearbeiter mehr."

Analyst Hering mit seinem Blick aus der Meta-Perspektive wiederum sieht die Führungskräfte gefordert. Sein Appell: "Führung entsteht heute durch innovative Ideen!"

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