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32 Prozent Gewinnschwund bei IBM

18.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach der Gewinnwarnung von letzter Woche (Computerwoche online berichtete) kommt das Ergebnis von IBM für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres kaum noch überraschend: Der Umsatz ging um zwölf, der Nettogewinn um 32 Prozent zurück. Allerdings sieht der Konzern Anzeichen für eine Stabilisierung des Geschäfts.

Der Nettogewinn für den abgeschlossenen Dreimonatszeitraum betrug 1,19 Milliarden Dollar oder 68 Cent pro Aktie nach 1,75 Milliarden Dollar oder 98 Cent je Anteilschein im Berichtszeitraum des Vorjahres. Der Quartalsumsatz fiel im Jahresvergleich von 21,04 auf 18,55 Milliarden Dollar. Finanzchef John Joyce erklärte gegenüber Analysten, es gebe bereits "einige Bereiche, in denen sich die Lage nicht weiter verschlimmert". Die Erwartungen der Wall Street für das gesamte Geschäftsjahr (nach der aktuellen Warnung reduziert auf rund 83 Milliarden Dollar Umsatz und 4,16 Dollar Gewinn pro Aktie - im Vorjahr waren es 85,87 Milliarden Dollar und 4,35 Dollar je Anteilschein) werde man vermutlich erreichen.

Die Einnahmen im ersten Quartal brachen in allen Bereichen und Regionen ein. Im Hardwaregeschäft lag der Umsatz um 25 Prozent, im Softwarebereich um ein Prozent und selbst im vermeintlich krisensicheren Servicesektor um drei Prozent unter Vorjahresniveau. Allein die Technology Group (u.a. Halbleiter, Festplatten) fuhr einen Vorsteuerverlust von 276 Millionen Dollar ein - das sind 75 Millionen Dollar mehr als in der Warnung der vergangenen Woche angezeigt - und war mit minus elf Cent pro Aktie laut Joyce für mehr als die Hälfte des Gewinnrückgangs verantwortlich. Dazu kamen noch Währungseffekte, die ebenfalls noch einmal vier Prozent der Einnahmen auffraßen.

Der neue Konzernchef Sam Palmisano äußerte sich verhalten optimistisch zur mittelfristigen Zukunft: "Niemand weiß genau, wann es wieder aufwärts geht", erklärte der CEO (Chief Executive Officer). "Wir bleiben aber weiterhin optimistisch, dass sich die Geschäftsbedingungen im Laufe des Jahres verbessern." (tc)