Partnerschaft von SAP und IBM

HANA Enterprise Cloud künftig auch via SoftLayer

15.10.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der Walldorfer Softwarekonzern SAP hat eine Cloud-Partnerschaft mit der IBM vereinbart.

IBM wird einer gemeinsamen Mitteilung beider Konzerne zufolge "ein strategischer Premier-Anbieter von Cloud-Infrastruktur-Services für SAPs geschäftskritische Anwendungen". Die "HANA Enterprise Cloud" von SAP wird ab sofort auch auf der mit SoftLayer übernommenen Cloud-Infrastruktur von IBM betrieben und soll so "in weitere wichtige Märkte expandieren".

Anwender sollen unter anderem davon profitieren, dass sie der Gebietsansässigkeit der Daten und weiteren regulatorischen Vorgaben entsprechen sowie sich individuelle Hybrid-Cloud-Lösungen erstellen lassen können, damit sensible Daten das Betriebsgelände nicht verlassen müssen. Zusätzlich haben die Kunden bei der IBM die Möglichkeit, neben ihren SAP-Anwendungen auch andere Anwendungen in der gleichen Cloud-Infrastruktur betreiben zu lassen.

SAP hat bislang 20 eigene Cloud-Rechenzentren; IBM kann bald doppelt so viele vorweisen (SoftLayers und eigene kombiniert). In Sachen Cloud-HANA arbeiteten die Walldorfer bis dato mit Amazon Web Services (AWS) zusammen. Die Partnerschaft mit IBM dürfte nach Einschätzung von Erich Clementi, "Big Blues" Senior Vice President an der Spitze der Sparte Global Technology Services, aber eher etablierte Unternehmen ansprechen, die bislang vor einer Auslagerung in eine Public Cloud zurückschreckten oder eine Kombination aus eigenen Rechenzentren und Cloud fahren möchten.

Bei SoftLayer können Kunden unter anderem dedizierte Server mieten, die ausschließlich für ihre Anwendungen und Daten reserviert sind. "Was wir mit dieser Übereinkunft signalisieren", sagte Clementi dem "Wall Street Journal", "ist dass man vollwertige Kern-Unternehmensanwendungen in der Cloud betreiben kann." Aus Sicht des Analysten Holger Mueller von Constellation Research ist der Kooperation übrigens nicth nur wichtig für SAP wegen der Vergrößerung des geografischen Reichweite, sondern auch für die IBM - die nämlich erhöhe damit die Auslastung ihrer teuer zugekauften Data Center. "Ich denke, der Deal ist für beide Partner wichtig", sagt der Experte.

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