Business-Applikationen

2016 ist das Jahr des Großreinemachens

15.02.2016
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Woran 2016 gearbeitet wird

Mehr als 60 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen in diesem Jahr ihr Applikationsportfolio rationalisieren. Die hohe Anzahl ist unter anderem auf die zunehmende Nutzung von Cloud-Lösungen zurückzuführen. Ohnehin müssen Unternehmen ihre gewachsenen Applikationslandschaften in regelmäßigen Zyklen bereinigen, um die Betriebskosten zu begrenzen. Bis dato ist dieses Thema erst bei knapp acht Prozent der Umfrageteilnehmer etabliert.

Mehr Erfahrung gibt es im Bereich Mobile Device Management (MDM):15 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits eine Lösung im Einsatz und unterstützen verschiedene Endgeräte. Ein Viertel der Befragten ist gegenwärtig damit befasst, eine Mobile-Device-Management-Lösung einzuführen, und weitere 26 Prozent planen es.

Im Bereich des Kunden-Managements wollen Unternehmen insbesondere in der Ansprache von Privatkunden ihre Kommunikationskanäle auf einer Plattform integrieren, um eine ganzheitliche Sicht auf Kunden zu ermöglichen und kanalunabhängig konsistent zu kommunizieren. Um die dafür notwendige Multi-Channel-Architektur aufzubauen, werden 2016 rund 41 Prozent der Unternehmen Projekte aufsetzen. Der Nachholbedarf ist groß, da derzeit nur jedes zehnte Unternehmen über eine Multi-Channel-Architektur verfügen.

Eine ganze Reihe von Projekten planen die Befragten im Zusammenhang mit Daten und Datenanalyse. Derzeit setzen nur sechs Prozent der Befragten Lösungen im Bereich Predictive Analytics ein, doch 2016 will mehr als die Hälfte Planungs- oder Implementierungsprojekte aufsetzen. Mit Self-Service-BI beschäftigen sich 49 Prozent der Teilnehmer, damit Fachabteilungen in die Lage versetzt werden, Daten schnell nach eigenen Kriterien analysieren zu können. Damit entstehen Herausforderungen in Bezug auf Data Governance. Unternehmen werden sich also auch über Kontrollmechanismen für die Verwendung der Daten Gedanken machen müssen.

Viele Projekte werden auch im Zusammenhang mit Realtime Intelligence (44 Prozent) und In-Memory-Technologien (45 Prozent) erwartet. Dabei werden sich die Unternehmen auch mit dem Metadaten-Management beschäftigen. Oft sind die Unternehmen hier noch im Planungsstadium, bereit zur Implementierung sind gerade mal 16 Prozent.

Knapp 13 Prozent der Befragten haben sich bereits mit der DevOps- Thematik befasst. Weitere 15 Prozent schaffen derzeit die Strukturen dafür und implementieren die entsprechenden Werkzeuge, während knapp 26 Prozent in der Planung stecken. Wenn alle Projekte umgesetzt werden, werden in naher Zukunft mehr als 50 Prozent der Unternehmen DevOps nutzen.