IT-Prognose

2009 - das kommt auf Sie zu!

09.01.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Krise ist nicht gleich Krise

Christophe Chalons, Geschäftsführer von PAC: "IT matters."
Christophe Chalons, Geschäftsführer von PAC: "IT matters."

Trotz der schlechten Aussichten, gehen die Experten nicht von einer Katastrophe aus. Christophe Chalons, Geschäftsführer von Pierre Audoin Consultants (PAC) in München, hält die deutsche IT-Szene für krisenerfahren. Zwar habe der hiesige IT-Markt gerade vier freundliche Jahre hinter sich, allerdings seien die Wachstumsraten weit unter dem Niveau der zweiten Hälfte der 90er Jahre geblieben, denen dann die Dotcom-Krise folgte. "Darüber hinaus war die letzte Krise eine IT-Krise", sagt Chalons. "Das Platzen der E-Business-Blase war das Ende eines Traums, der sich auf die IT stützte. Es war die Zeit des 'IT doesn't matter'."

Vom Umfeld her ähnelte die jetzige Krise eher der von 1992 und 1993, vergleicht der PAC-Experte. Damals habe sich der IT-Markt ziemlich schnell erholt, weil IT als Schlüssel zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung erkannt worden sei. Das werde sich jetzt wiederholen. Die Verantwortlichen in den Unternehmen würden inzwischen IT als strategisches Werkzeug sehen, um die Performance ihrer Firma zu erhöhen. Damit stelle die IT einen unerlässlichen Erfolgsfaktor dar, und die zahlreichen Compliance-Vorgaben verstärkten noch einmal die Notwendigkeit einer verlässlichen IT. Chalons' Fazit: "IT matters. Definitely today!"

Peter Sondergaard, Gartner: "Die IT-Funktionen in den Unternehmen sind personell und in ihrer technischen Ausstattung schlank aufgestellt."
Peter Sondergaard, Gartner: "Die IT-Funktionen in den Unternehmen sind personell und in ihrer technischen Ausstattung schlank aufgestellt."
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Auch Gartner glaubt daran, dass die IT-Branche der aufziehenden Krise trotzen kann. Im Gegensatz zur letzten IT-Krise im Jahr 2001 seien die IT-Funktionen in den Unternehmen personell und in ihrer technischen Ausstattung schlank aufgestellt. Den Vorwurf, mehr Geld ausgegeben zu haben als nötig, brauche sich die IT dieses Mal nicht gefallen zu lassen. Seit Jahren gelte schließlich das Diktat 'Do more with less', sagt Gartners Chef-Researcher Peter Sondergaard. Außerdem sei die IT noch stärker als zur Jahrhundertwende integraler Bestandteil der Unternehmensprozesse. "CEOs betrachten die IT deshalb nicht als erste Adresse, wenn es um Budgetkürzungen geht."