So erlebten es die CIOs

2008 - Das Jahr der kalten Dusche

16.12.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

SOA's not dead, it just smells funny

Die CIOs haben die Nase voll: Einer - zugegeben - nicht repräsentativen Umfrage auf dem diesjährigen "CIO-des-Jahres"-Event der COMPUTERWOCHE zufolge können sie den Begriff SOA nicht mehr hören. Dabei haben viele Großunternehmen - darunter Daimler, Münchener Rück, Deutsche Bank und Deutsche Post - ihre IT-Architektur längst auf Service-Orientierung getrimmt. Sogar auf den gehobenen Mittelstand hat das neue IT-Paradigma bereits übergegriffen, wie das Beispiel des Pay-TV-Senders Premiere belegt.

Was den IT-Verantwortlichen zum Hals heraushängt, ist also weniger die Sache selbst als vielmehr der Marketing-Hype, der darum gemacht wird. Jedes Integrationswerkzeug wird heute als "SOA-Software" angepriesen. Dabei geht es eigentlich weniger um die Technik als um die Organisation der Unternehmensabläufe, wie Johannes Helbig, CIO der Deutsche Post Brief und einer der ersten großen SOA-Anwender des Landes, schon vor Jahren konstatierte.

Itil macht kurzen Prozess mit Serviceabläufen

Viele IT-Abteilungen haben sich 2008 nicht nur mit den übergreifenden Prozessen im Business beschäftigt, sondern sich auch ihre eigenen Abläufe vorgeknöpft. Dort fanden sie mindestens so viel Optimierungspotenzial wie im Vertrieb oder der Produktion. Vor allem die Ausrichtung der IT-Service-Abläufe nach Itil (IT Service Library) war einer der Megatrends des abgelaufenen Jahres. Wenn die Welt schon immer komplexer und unübersichtlicher wird, will der geplagte CIO wenigstens einheitliche und effiziente Prozesse für den IT-Betrieb haben. Das schont die Nerven und spart bares Geld. (Siehe auch: "Woran Itil-Projekte häufig scheitern")