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2001: Das Dotcom-Sterben erreicht den Höhepunkt

28.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Jahr 2001 haben 537 Internet-Firmen ihr Geschäft eingestellt oder Insolvenz angemeldet. Das sind mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr (225). Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des auf Online-Unternehmen spezialisierten Portals Webmergers.com. E-Commerce- und Content-Anbieter wurden am härtesten von der diesjährigen Marktbereinigung getroffen. 35 Prozent der Dotcom-Pleiten hatten sich auf E-Commerce spezialisiert. Im vergangenen Jahr waren es noch 54 Prozent. Rund 24 Prozent der Internet-Firmen, die in diesem Jahr aufgeben mussten, kamen aus der Unterhaltungs- und Content-Ecke. Im Jahr 2000 machten sie noch 27 Prozent der Verlierer aus.

Nach der Schätzung von Webmergers.com hatten sich 50 Prozent der 762 Internet-Pleiten in den vergangenen zwei Jahren auf Consumer spezialisiert, während sich 39 Prozent an Geschäftskunden richteten.

Allerdings scheint das Schlimmste vorüber zu sein: Laut den Autoren der Studie sind in den Monaten Oktober und November 2001 jeweils nur noch 21 Dotcoms vom Markt verschwunden. Das ist die geringste Sterberate seit August 2000. Zudem machen die Internet-Pleiten lediglich zehn Prozent aller Dotcoms aus: Webmergers.com zufolge sollen 7000 bis 10.000 Online-Firmen weiter in Betrieb sein. Zur Erklärung hieß es vonseiten der Auguren: "Zu sagen, dass der Rückgang der Pleiten dadurch begründet sei, dass es keine Dotcoms mehr gibt, ist, als würde man behaupten, der Rückgang an Tollwut liege daran, dass alle Hunde gestorben sind." (ka)