20 Jahre Windows: Der lange Weg zum Monopol

08.07.2005
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Microsoft übertrug seine mit MS-DOS errungene Vormachtstellung geschickt auf die neue Welt der grafischen Benutzeroberflächen (GUIs). Mit zunehmender Popularität von Windows wachte das Unternehmen eifersüchtig über die APIs seines Fenstersystems. Wenn Wettbewerber wie IBM ihre Systeme mit Windows kompatibel machen wollten, reagierte Redmond mit kurzfristigen Veränderungen.

Aller Anfang ist schwer

Windows 1.0 wurde 1983 hastig angekündigt, nachdem der Pionier bei Tabellenkalkulationen, Visicorp, auf der Comdex im November 1982 seine Software "Vision" präsentiert hatte.

Das erste Windows musste sich nicht nur weiterer Rivalen erwehren, sondern auch juristischen Anfechtungen widerstehen: Apple drohte mit einer Klage wegen Urheberrechtsverletzungen. Gates wendete ein Gerichtsverfahren ab, indem er Elemente der Mac-Oberfläche in Lizenz nahm.

Der größte Brocken indes, den Microsoft vor dem endgültigen Erfolg aus dem Weg räumen musste, war die IBM. Während Bill Gates seinen Partner im Glauben ließ, an OS/2 als Nachfolger für DOS festzuhalten, versahen die Entwickler in Redmond ihr Windows mit Funktionen, die ursprünglich OS/2 vorbehalten waren.

Als Big Blue sein technisch überlegenes System OS/2 2.0 im Jahr 1992 alleine auf den Markt brachte, war die Entscheidung zugunsten von Windows schon gefallen.

Abgeblockte Konkurrenz

So galt als das wesentlichste Feature von Windows 3.11, dass es sich nicht mit der Windows-Unterstützung von OS/2 ("Win-OS/2") vertrug. Ein Weiteres tat die unvollständige Dokumentation der Windows-APIs. Sie verschaffte nicht nur den hauseigenen Anwendungsentwicklern einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, sondern beugte auch rivalisierenden Implementierungen vor.