Thema der Woche

1997: Microsofts Triumphzug und Apples Kampf ums Dasein

19.12.1997

Für die Stuttgarter Softwareschmiede Strässle ist das neue Jahr zu Ende, bevor es überhaupt angefangen hat: Das Unternehmen ist zahlungsunfähig und muß Konkurs anmelden. Während Geschäftsführer Burkhard Vogel erklärt, der alleinige Gesellschafter Christian Straube, ein in Liechtenstein ansässiges Mitglied der Opel-Familie, habe den Geldhahn zugedreht, kann sich Ex-Geschäftsführer Wolfgang Dietrich den Zusammenbruch nur mit massiven Problemen in den Kerngeschäftsfeldern PPS und Personal-Management erklären. Wenige Wochen später übernimmt Baan den PPS-Bereich von Strässle, um die Kunden auf das eigene Produkt "Baan IV" herüberzulotsen.

Mit der Taylorix AG verschwindet ein weiterer Traditionshersteller vom Markt. Das Unternehmen, das sich mehrheitlich in den Händen der Salzburger Porsche Holding befand, wird an die Automatic Data Processing Inc. (ADP) verkauft. ADP bietet das personalwirtschaftliche Softwarepaket "Paisy" an und will sich nun zum Allround-Dienstleister mausern.

Bei der SAP AG in Walldorf zieht sich Mitbegründer Hans-Werner Hector nach Querelen mit den anderen Vorstandsmitgliedern aus dem Aufsichtsrat zurück. Er hatte bereits im Vorjahr ohne vorherige Absprache einen erheblichen Teil seiner Stammaktien samt Stimmrechten an eine dubiose Trust-Gesellschaft auf den britischen Jersey-Inseln verkauft.

Die finanziell angeschlagene Apple Computer Inc. macht erstmals in diesem Jahr von sich reden - mit dem Kauf der Next Software Inc. Gilbert Amelio, zu diesem Zeitpunkt noch Apple-Chef, möchte unter anderem Technologien des Next-Betriebssystems mit dem Mac-OS zu einem System verschmelzen ("Rhapsody"). Next-Boß Steve Jobs erklärt, ein Vorstandsposten bei Apple sei ihm nicht wichtig, er wolle lediglich "ein paar Ideen einbringen".

In den Datenbankmarkt kommt Bewegung: Microsoft offeriert seinen Kunden des "SQL Server" die Möglichkeit, pauschal 3000 Dollar für eine Server-Installation zu zahlen, die zu unbegrenztem Zugriff berechtigt. Die Gates-Company rollt den Datenbankmarkt von unten auf.

Derweil befehden sich Informix und Oracle wie dereinst General Motors und Volkswagen. Phil White, zu diesem Zeitpunkt noch Informix-Chairman, behauptet, Oracle habe ihm elf Topentwickler abgeworben, um in den Besitz von Betriebsgeheimnissen zu kommen. Oracle-Chef Larry Ellison bestätigt die Einstellung der Entwicklungsmannschaft aus Portland, bestreitet jedoch deren Abwerbung. Ein ähnlicher Fall: Borland bezichtigt Microsoft, wichtige Entwickler abspenstig gemacht zu haben.

Intel schwingt sich zu einem Industriegiganten auf, der zusammen mit Microsoft die gesamte Branche in den Griff bekommt. Für die Verarbeitung von Audio- und Videodaten wird die MMX-Erweiterung des Pentium-Chips angekündigt - ein neuer Verkaufsschlager im Portfolio des Prozessorlieferanten.

Für die Anwender ist es ein Drama, für die Softwarebranche und die Presse ein lohnendes Ereignis - das Jahr 2000, das zahlreiche Unternehmen bei der Umstellung der Datenverarbeitung mit größten Problemen konfrontiert. Firmen wie British Telecom oder Visa beginnen, Druck auf ihre Zulieferer auszuüben. Die intensiven Verflechtungen von Unternehmen mit Lieferanten und Partnern, die während der Re-Engineering-Welle noch verstärkt wurden, scheinen sich nun zu rächen.

Die Mannesmann Arcor AG rüstet sich für den Januar 1998 - den Start des liberalisierten Telecom-Marktes. Das Unternehmen, entstanden aus der Fusion der Deutsche-Bahn-Tochter DB Kom und des Mannesmann-Ablegers CNI, will mehrere Milliarden Mark investieren, um zum zweitgrößten Festnetzanbieter nach der Deutschen Telekom heranzuwachsen.

Novell, schwer unter Druck durch den großen Erfolg des Netware-Konkurrenzproduktes Windows NT, setzt die Bereinigung seiner Produktpalette fort. Nach Unixware, Appware und Wordperfect im vergangenen Jahr wird jetzt auch die Novell Embedded System Technology (Nest) aufgegeben. Als Subset zu Netware sollte Nest dazu dienen, Consumer-Artikel und Bürogeräte "intelligent zu vernetzen".

Ihren Netware-Nachfolger Intranetware will Novell voll auf natives TCP/IP abstimmen. Das unternehmenseigene IPX-Protokoll soll geopfert werden. Mit einer konsequenten Internet- und Java-Strategie hoffen die Netzwerker, die Talsohle verlassen zu können. Die achtprozentige Beteiligung an der Hamburger Poet Software GmbH, Anbieter eines objektorientierten Datenbanksystems, unterstreicht die neue Strategie.

Die Krise bei Apple nimmt ihren Lauf, nachdem das letzte Quartal erneut einen Verlust von rund 120 Millionen Dollar brachte. Massenentlassungen sind beschlossene Sache, unklar ist jedoch, wie es weitergehen soll. Von der Aufgabe ganzer Produktzweige ist vage die Rede, ebenso vom Erwerb der Lizenzrechte an Windows NT.

Ferner strukturiert Apple um und ändert die personellen Zuständigkeiten in einer Weise, die einen Analysten zu dem Kommentar verleitet: "als ob auf der sinkenden Titanic die Tischordnung neu arrangiert wird". Fest steht zu diesem Zeitpunkt: Bei Apple stimmen weder Liquidität noch Produktausrichtung, Qualität oder Marketing. Eine Strategie ist nicht erkennbar.

Klarere Konturen zeigt dagegen wieder das Geschäft von Digital Equipment Corp. Das Unternehmen konzentriert sich auf das Hardware- und Service-Business und stößt ganze Produktzweige ab. Davon profitiert unter anderem der Newcomer Bea Systems, der die Middleware einschließlich des Transaktionsprodukts "Message Q", des "Object Broker" und der "Object Broker Desktop Connection" aufkauft. Bea hatte schon mit dem Erwerb des Transaktionsmonitors Tuxedo von Novell Aufmerksamkeit erregt.

Die Software AG und SAP gründen gemeinsam ein Beratungshaus, die SAP Systems Integration GmbH (SAP-SI). Das Unternehmen dient letztlich als Auffanggesellschaft für die SAP-Spezialisten der Software AG. Die Darmstädter betrachten das Anwendungssoftware-Geschäft nicht mehr als ihre Kernkompetenz. Die Mehrheit an der SAP-SI (60 Prozent) hält die SAP.

Zwischen Sun Microsystems und Microsoft beginnt die Java-Fehde - ein Streit, der bis heute nicht geschlichtet ist. Microsoft wirft Sun vor, Release 1.1 des Java Development Kits (JDK) so verändert zu haben, daß Entwicklern in Microsoft-Umgebungen zusätzliche Unbill entstehe. Sun mag sich den Schuh nicht anziehen: Abgesehen von Microsoft habe sich kein Lizenznehmer beschwert. Unterdessen beginnen in den USA die Kartellbehörden des Bundesstaates Texas, Interesse an Microsofts Geschäftspraktiken zu entwickeln.

IT-Managern stellt sich nicht nur die Frage, ob sich NT gegen Unix als Server-Betriebssystem behaupten wird. Sie überlegen ferner, ob sie den Network Computer (NC) in die Planung für einzurichtende Arbeitsplätze aufnehmen soll. Laut Yankee Group haben bereits 17 der 100 größten Unternehmen Gelder für die Netzgeräte reserviert. Die Zahl soll angeblich sprunghaft steigen.

Microsoft, Intel und PC-Anbieter wie Hewlett-Packard, Compaq oder Dell setzen den "Net PC" gegen den NC. Dabei handelt es sich um PCs, die nach gemeinsamen Spezifikationen ausgestattet werden, damit sie sich bequem im Netz verwalten lassen und geringere Betriebskosten verursachen. Kritiker halten die Initiative für einen Marketing-Trick: Mit bekannten Management-Features und Konfigurationsmaßnahmen werde den Anwendern vorgegaukelt, die Wintel-Fraktion habe das Modethema Total Cost of Ownership aufgegriffen.

Immer deutlicher sichtbar wird die Spaltung der Branche in Microsoft-Gegner und -Befürworter. Beispielsweise beschließen die Kontrahenten IBM, Sun, Oracle und Netscape, gemeinsam auf der Basis der Common Object Request Broker Architecture (Corba) und des Internet-Zusatzes Internet Inter ORB Protocol (IIOP) einen objektorientierten Standard für Datenverarbeitung zu entwickeln. Auf der anderen Seite verkünden Hewlett-Packard und Microsoft einen engen Zusammenschluß. HP bekennt sich ungeachtet der großen Basis an installierten HP-UX-Systemen zu Windows NT und will mit Microsoft gemeinsame Produkt- und Service-Aktivitäten in Angriff nehmen.

Nicht nur die großen strategischen Fragen, auch die kleinen, lästigen Alltagsprobleme quälen Microsoft in diesen Tagen. Zuerst hatte der Hamburger Chaos Computer Club der Homebanking-Software "Quicken" mittels einer Active-X-Komponente gefälschte Transaktionen unterschieben können. Dann deckten US-Studenten schwere Sicherheitsmängel im "Internet Explorer" auf.

Eine Fusion mit Auswirkungen auf den deutschen Markt bahnt sich an: Die britische Sage Group kauft für 110 Millionen Mark das Frankfurter Softwarehaus KHK, um der holländischen Softwareschmiede Exact Paroli zu bieten. Beide Wettbewerber offerieren PC-basierte Anwendungssoftware betriebswirtschaftlicher Art. Exact, ebenfalls auf Akquisitionskurs, übernahm 1996 Bavariasoft und zu Beginn 1997 die Szymaniak Software GmbH. Im August 1997 folgt die Übernahme der Konkurs gegangenen DB-Soft AG.

Weltweite Bedeutung hat der Merger von U.S. Robotics und 3Com, eine Transaktion mit einem Wert von rund 6,6 Milliarden Dollar. 3Com erhofft sich von dem Kauf eine durchgängige LAN- und WAN-Produktpalette, um dem Erzrivalen Cisco auf die Pelle rücken zu können.

Die COMPUTERWOCHE macht Schlagzeilen - nicht nur in der eigenen Zeitung. In einer umfassenden Studie wurde die beste Informatik-Hochschule ermittelt. Die über tausend befragten Führungskräfte entschieden sich mehrheitlich für die Universität Karlsruhe, gefolgt von den Informatik-Fakultäten in Aachen und Saarbrücken.

Von Apple geraten neue Hiobsbotschaften an die Öffentlichkeit: 4100 Mitarbeiter werden im Rahmen einer internen "Reorganisation" vor die Tür gesetzt. Das entspricht beinahe einem Drittel der gesamten Belegschaft. Nicht strategische Produktlinien, etwa das Unix-basierte Server-Betriebssystem, gibt der Mac-Anbieter auf.

IBM verabschiedet sich von dem Versuch, mit "Opendoc" eine Alternative zu Microsofts Object-Linking-and-Embedding-(OLE-)Software zu schaffen. Statt dessen konzentriert sich die Gerstner-Company nun voll auf Suns Modell der "Javabeans", die sich nach IBM-, Sun-, Netscape- und Oracle-Vorstellungen als Standardarchitektur für Komponenten behaupten sollen.

Internet-Aufsteiger Netscape arbeitet an einem neuen Image, nachdem Microsoft den Newcomer mit dem Verschenken des "Internet Information Server" geärgert und im Browser-Geschäft massiv Marktanteile abgenommen hatte. Künftig dreht sich bei Netscape alles um das "Extranet". Kunden sollen ihre Intranets über heterogene Plattformen hinweg auf Partner, Lieferanten, Geschäfts- und Privatkunden hinweg ausdehnen können.

Gemeinsam mit Novell gründet Netscape die Firma Novonyx. Sie soll die Server-Familie "Suitespot" mit Novells Netz-Betriebssystem Intranetware integrieren. Gerüchte über eine mögliche Übernahme von Netscape durch Novell kursieren - allerdings nur kurz.

Auf der CeBIT '97 nimmt die "globale Informationsgesellschaft deutliche Konturen an" - das zumindest findet Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt. Richtig ist, daß viel englisch gesprochen wurde, die Veranstalter aber kaum mehr Besucher als im Vorjahr meldeten und immer mehr Gäste der Gigantomanie in Hannover immer weniger abgewinnen können. Themen der CeBIT waren 1997 Java und das Internet, der NC und der Net PC, Flachbildschirme und die Digital Versatile Disk (DVD), die Telekom und ihre neuen Wettbewerber.

Die Telecom-Branche im Vereinigungsrausch: Nach der Fusion von 3Com und U.S. Robotics übernimmt nun Ascend den Branchenriesen Cascade. Der Wert des Deals beläuft sich auf etwa 3,7 Milliarden Dollar. Hintergrund des Fusionseifers ist der Wunsch der Anbieter, sich als Komplettanbieter zu positionieren und großen Kunden ein sogenanntes One-Stop-Shopping zu ermöglichen. Cascade ist für Ascend attraktiv wegen seines ATM- und Frame-Relay-Know-hows sowie der entsprechenden Produkte.

Sogar 23 Milliarden Dollar ist Bell Atlantic die Nynex Corp. wert - beide Unternehmen gingen aus der kartellbehördlich angeordneten Zerteilung des US-Telefongiganten AT&T im Jahr 1984 hervor. Sie betreuen zusammen zirka 39 Millionen Telefonanschlüsse in den USA und setzen rund 30 Milliarden Dollar jährlich um.

Microsoft begegnet der NC-Offensive des Wettbewerbs nun mit dem "Windows Based Terminal" (WBT), einem dummen Bildschirm, auf dem nur die Präsentation von Anwendungen zu sehen ist, die auf einem NT-Server laufen. Dazu ist ein Multiuser-fähiges Server-Betriebssystem unerläßlich, das Windows NT aber derzeit noch nicht ist.

Erfahrung in diesem Markt hat die Citrix Systems Inc., deren "Winframe"-Software dazu dient, NT-Server mit Multiuser-Funktionalität auszustatten. Citrix hatte mit diesem Produkt einen großen Markterfolg, der zu Lasten von Microsofts Desktop-Geschäft ging. Daher erwirbt die Gates-Company nun für 75 Millionen Dollar die Lizenzrechte an der Software und unterstützt im Gegenzug großzügig die Weiterentwicklung von Winframe.

Schlagzeilen macht Microsoft auch mit der rund 425 Millionen Dollar teuren Übernahme der Firma Web TV Networks, deren Produkte den Internet-Zugang über Fernsehgeräte ermöglichen.

Österreichische Wirtschaftspolizisten sorgen weltweit für Aufsehen, indem sie sämtliche Rechner und Festplatten eines Internet-Service-Providers (ISP) wegen des Verdachts auf kinderpornografische Inhalte beschlagnahmen. Die Aktion macht die Hilflosigkeit deutlich, mit der die Ordnungshüter gegen den Mißbrauch des Internet vorgehen. Zwei Stunden legen Österreichs ISPs daraufhin aus Protest das Internet lahm.

In Deutschland wird ebenfalls zur Jagd auf die Provider geblasen. Compuserve, namentlich Geschäftsführer Felix Somm, steht im Verdacht, Beihilfe zur Verbreitung pornografischer Schriften geleistet zu haben. Das gleiche Delikt wird dem ISP Eunet vorgeworfen, auch T-Online und AOL hatten sich gegen solche Vorwürfe zu wehren. Es geht in den meisten Fällen um den Zugriff auf Newsgroups, in denen sich anstößiges Bildmaterial befindet.

Der große Erfolg von Direktanbieter Dell gibt den Wettbewerbern Rätsel auf. Compaq beschließt, das sogenannte Built-to-Order-Konzept einzuführen: Produziert wird nach Kaufaufträgen und nicht nach Absatzprognosen. Außerdem sollen einige ausgebildete Händler die endgültige Konfiguration der Rechner vor Ort übernehmen (Configure to Order). Auch ein Direktvertriebs-Modell ist in der Diskussion, es wird zum Jahresende angekündigt. Andererseits arbeitet Compaq daran, sich als Allround-Anbieter zu etablieren. Zu diesem Zweck wird für rund 280 Millionen Dollar die Microcom Inc. übernommen, ein Anbieter von Modems und Remote-Access-Server-Software.

Geburtstagsfeier in Walldorf: Die SAP AG wird 25 Jahre alt. Erster Gratulant ist Bundeskanzler Helmut Kohl, der die Leistungen des größten deutschen Softwarehauses ebenso würdigt wie Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel.

Unternehmenssprecher Dietmar Hopp verriet sein Erfolgsrezept: informelles Teamwork, Vermeiden von Bürokratie, kein Betriebsrat und keine Tarifbindung. Im Jubiläumsmonat kündigt SAP an, die Mainframe-Software R/2 im Jahr 2004 in den Ruhestand zu schicken.

Bei der Software AG scheint man sich in der Vergangenheit nicht an das Hoppsche Erfolgsrezept gehalten zu haben. Jedenfalls trennen sich die Darmstädter von ihrer US-Tochter, die mehrheitlich in den Besitz der Investment-Gesellschaft Thayer Capital Partners aus Washington übergeht. Rund 150 Millionen Mark bringt die Transaktion den Hessen ein, die sich unter Führung von Vorstandssprecher Erwin Königs offenbar Gesundschrumpfen auf die Fahnen geschrieben haben.

Wird Apple übernommen? Diese Frage geistert durch die Weltpresse, und die Paradiesvögel der Branche, allen voran Oracle-Chef Larry Ellison, haben nichts dagegen, als mögliche Käufer in den Schlagzeilen zu stehen. Auch Sun-Chef Scott McNealy ist interessiert, heißt es. Fakt ist zu diesem Zeitpunkt jedoch nur, daß der saudiarabische Prinz Alwaleed rund 115 Millionen Dollar in Apple-Aktien anlegt und damit fünf Prozent des Mac-Herstellers erwirbt.

Einen Kurseinbruch erlebt Datenbankhersteller Informix, der ein äußerst schwaches erstes Quartal 1997 verkünden muß. Das wirkliche Ausmaß der Katastrophe bleibt noch im dunkeln. Informix erklärt, man habe die öffentliche Aufmerksamkeit wohl zu stark auf das neue objektrelationale Produkt "Universal Server" gelenkt und darüber das Brot-und-Butter-Geschäft vernachlässigt.

Texas Instruments (TI) zieht sich aus dem Softwaregeschäft zurück und verkauft alle entsprechenden Aktivposten einschließlich der europäischen Warenlager für 165 Millionen Dollar an Sterling Software Inc. "Rückbesinnung auf die Kernkompetenzen" lautet die in solchen Fällen übliche Erklärung - TI hatte im Vorjahr das Notebook-Geschäft an die Acer-Gruppe abgetreten.

Advanced Micro Devices (AMD) möchte mit seinem K6-Chip am Unbesiegbarkeitsnimbus der Intel Corp. kratzen. Der K6 ist nach Angaben von AMD-President Richard Previte der schnellste Chip für die Windows-Welt. Nicht wenige Marktbeobachter stimmen ihm zu.

Intels Prozessormonopol wollen auch Digital Equipment und Cyrix brechen - allerdings mit anderen Mitteln. Die beiden Kontrahenten reichen Klage gegen Intel ein, weil sich der Branchenkrösus bei der Entwicklung der verschiedenen Pentium-Reihen angeblich an zehn patentrechtlich geschützten CPU-Technologien von DEC und an zwei Patenten von Cyrix vergriffen hat. Digital paktiert ferner mit AMD und kündigt an, dessen K6-Chip in einer Serie von Business-PCs zu nutzen.

Obwohl Microsoft in diesen Tagen ähnlich wie Intel ein für die Konkurrenz schockierend gutes Quartalsergebnis hinlegt, wagt IDC-Analyst David Vellante eine Prognose gegen den Trend: Eine Verflechtung aus Telecom-, Medien und Embedded-System-Unternehmen werde dem Wintel-Duo in den nächsten fünf Jahren arg zusetzen.

Alles andere als gesund zeigt sich derweil die Netzwerk-Company Novell, die Mitarbeiter entläßt und rote Zahlen schreibt. Die Netzspezialisten kämpfen mit erodierenden Umsätzen und geben laufend Marktanteile an Microsoft mit Windows NT ab.

Im Markt für schlüsselfertige Bezahlungssysteme bekommt die bislang führende IBM harte Konkurrenz: Hewlett-Packard hat für rund 1,2 Milliarden Dollar die Verifone Inc. übernommen, einen Spezialisten für elektronische Kartensysteme. HP hat auch sonst allen Grund zum Lachen: Rund 1700 Leser der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" bescheinigen HP den mit Abstand besten Kundenservice. Das alles hilft jedoch wenig, denn ein schwaches Quartalsergebnis führt zu einem für HP-Verhältnisse ungewöhnlich heftigen Kursrutsch.

Der Schweizer Chemiekonzern Novartis beschließt die Auslagerung der gesamten IT einschließlich der rund 300 Mitarbeiter in eine gemeinsame Tochtergesellschaft mit der IBM. Aus dem Unternehmen soll später ein unabhängiger IBM-Geschäftsbereich werden. Der über zunächst sieben Jahre festgeschriebene Pakt hat einen Wert von zirka 500 Millionen Franken.

Während bei der IBM das Outsourcing-Geschäft blüht, erwägt die EDS Entlassungen von 7000 bis 9000 Mitarbeitern. Seit seiner Abnabelung vom General-Motors-Konzern hat der auf das RZ-Business ausgerichtete Dienstleister Probleme, Fuß zu fassen. Zwar stimmen die Umsätze, doch die Gewinne sind rückläufig.

Im IT-Arbeitsmarkt geht es so turbulent zu wie schon lange nicht mehr. Spezialisten sind gefragt, da die Anpassung der Daten- und Programmbestände an das Jahr 2000 und die Euro-Währung ansteht. Neuerdings stürmen Wanderarbeiter aus Großbritannien das Festland, um sich als gut bezahlte Zeitarbeiter zu verdingen.

Ein böses Gerücht plagt die Macher der SAP AG: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelt gegen Aufsichtsräte und Vorstandsmitglieder wegen des Verdachts auf Insider-Geschäfte mit den Vorzugsaktien des Unternehmens. Schon bald gibt es Entwarnung, nur noch wenige Sekundärinsider stehen schließlich im Fadenkreuz der Ermittlungen.

Nicht nur die Börsenaufsicht, auch die Konkurrenz setzt SAP in diesen Tagen zu. Nachdem der US-Wettbewerber Peoplesoft bereits den Zuschlag für ein Großprojekt bei der Siemens AG erhalten hatte, entscheidet sich jetzt auch die Deutsche Bank für das Human-Resources-Paket der Amerikaner.

PC-Hersteller Dell nimmt derweil von seiner ursprünglichen Absicht, das R/3-Paket flächendeckend einzuführen, wieder Abstand. Schnelles Wachstum und starke Dezentralisierung der Geschäftsaktivitäten führten dazu, daß die SAP-Software hier als zu schweres Menü abgelehnt wird.

Baan bläst derweil zum Angriff. Nachdem das Unternehmen im Bereich der Finanzsoftware mit Hyperion kooperiert, intensiviert es nun seine Anstrengungen bezüglich der Internet-Anbindung. Mit Java-basierten Browsern soll der Zugriff auf alle Baan-Applikationen möglich sein. Intranet und Extranet werden ebenso unterstützt wie Microsofts "Merchant Server".

Compaq und Digital fusionieren - doch nicht. Alles schien bereits klar, der Preis wurde mit neun bis zehn Milliarden Dollar gehandelt. Wie es hieß, verhinderten am Ende "Management- und Strukturfragen" den Zusammenschluß, der aus Sinn der meisten Marktbeobachter vernünftig gewesen wäre.

Im deutschen PC-Markt setzt sich der Konzentrationsprozeß fort: Nach dem Aus von Escom im vergangenen Jahr wird nun die Peacock AG von Maxdata übernommen. Die Käufer befinden sich zu 51 Prozent in Besitz von Vobis - dessen Hauptanteilseigner die Großhandelskette Metro ist.

Apple liebäugelt zum Entsetzen seiner Fangemeinde mit der Verwendung von Intel-Chips und den Windows-Betriebssystemen von Microsoft. Das angekündigte Betriebssystem Rhapsody wird nicht nur auf Power-PC- , sondern auch auf Intel-Plattformen laufen. Zugehörige Anwendungen sollen auch auf den Windows-Betriebssystemen einsetzbar sein. Derweil wird das Management rund um Gilbert Amelio ausgedünnt - es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis "Retter Jobs" Amelio wegrationalisiert.

Die Deutsche Telekom bekommt zu spüren, was Deregulierung bedeutet: Der Karstadt-Konzern entschließt sich, seine 800 Standorte vom Telekom-Konkurrenten Mannesmann Arcor vernetzen zu lassen und dessen Services zu beziehen. Alle Telefon-, Fax- und Datenanwendungen werden bereits von Arcor abgewickelt.

Oracle und Netscape legen ihre Aktivitäten im Bereich Network Computer zusammen. Netscapes Spin-off Navio geht fortan in Oracles Tochter Network Computer International (NCI) auf.

Zu den Topereignissen des Sommers gehört die Übernahme der Tandem Computers Inc. durch PC-Hersteller Compaq. Der rund drei Milliarden Dollar schwere Deal bringt Compaq auf seinem erklärtermaßen eingeschlagenen Weg zu einem der drei weltweit führenden IT-Anbieter ein ganzes Stück weiter. Als Anbieter von PC-Servern und Arbeitsplatzrechnern hat Compaq kein Defizit, wohl aber wenn es um die Präsenz in den Rechenzentren geht. Hier dominieren IBM und HP. Mit den Rechnern der "Himalaya"-Reihe hofft Compaq, in diesen Markt vorzustoßen.

Daß Popularität auch Nachteile mit sich bringt, muß Compaq zur Kenntnis nehmen, als die Gartner Group Anwender vor dem Kauf der Notebooks des Herstellers warnt. Rechner aus zwei Serien kamen defekt beim Kunden an oder gaben binnen 30 Tagen den Geist auf. Der Fehler wurde schnell behoben.

Anwender beschäftigen sich in diesen Tagen mit dem Aufbau von Intranets, wie eine IDC-Umfrage unter 400 deutschen Unternehmen belegt. Es zeigt sich eindeutig, daß die meisten Betriebe sich für das Internet-Protokoll TCP/ IP und gegen proprietäre Protokolle entschieden haben. Hersteller wie IBM, Cisco oder Bay Networks bieten ganze Produktpaletten auf IP-Basis an.

Aus dem Fall Digital gegen Intel wird nun der Fall Intel gegen Digital: Intel verlangt von DEC die Herausgabe von Dokumenten über die neue Pentium-II-Architektur, die vorab an die wichtigsten PC-Anbieter gegangen waren. Der Prozessorriese läßt durchblicken, daß man Digital auf lange Sicht keineswegs mit Pentium-Prozessoren versorgen müsse...

Apple zieht sich den Zorn der Cloner zu, die Schwierigkeiten haben, an die Lizenzrechte für das Mac-OS zu kommen. Apple verlangt sehr hohe Lizenzgebühren und möchte zudem die Hardware der Clone-Anbieter zertifizieren, bevor sie in den Markt geht.

Im Telecom-Markt ist die Rede von einer Fusion, die jeden Rahmen sprengt: AT&T möchte nach Informationen der US-Wirtschaftspresse SBC Communications übernehmen. Das Volumen der Transaktion soll bei rund 85 Milliarden Mark liegen. Offenbar strebt Ma Bell die Wiederzusammenführung der kartellrechtlich getrennten Familie an - ein Vorhaben, das die US-Aufsichtsbehörden sofort als aussichtslos abschmettern.

Für viele überraschend kommt die 25,2prozentige Beteiligung der SAP AG an der Saarbrücker Softwareschmiede IDS Prof. Scheer GmbH. Man könne den notwendigen internationalen Ausbau des Geschäfts nicht aus eigener Kraft finanzieren, erklärt Unternehmensgründer August-Wilhelm Scheer den Schritt. Die Beteiligung von SAP ging mit einer nicht näher bezifferten Kapitalerhöhung einher.

Gegenüber ihren Kunden muß die SAP eingestehen, daß sie ihr Anwendungspaket R/3 nun doch nicht nach dem vorgesehenen Zeitplan in die Komponenten Finanzwesen (FI), Logistik (LO) und Personal-Management (HR) zerlegen kann. Nur das Modul HR werde man noch in diesem Jahr aus dem Gesamtpaket auskoppeln und als separates System vermarkten. FI und LO blieben aus technischen Gründen vorerst lose gekoppelt.

Gar nicht gerne hören Verbände und Politiker die Botschaft der Würzburger Wissenschaftler Rainer Thome und Boris Kraus: Informationstechnik vernichtet demnach Millionen von Arbeitsplätzen. Allein im Handel seien von 3,4 Millionen untersuchten Jobs 1,7 Millionen einzusparen, behaupten die Betriebswirtschaftler. Die öffentliche Verwaltung könne ebenfalls auf knapp die Hälfte ihrer 2,7 Millionen Beschäftigten verzichten.

Ein Dauerbrenner in der CW-Berichterstattung sind die Probleme, die Anwender erwarten, wenn sie ihre Applikationen und Daten auf das Jahr 2000 einstellen wollen. IT-Manager beklagen das fehlende Interesse der Geschäftsführungen, die sich weder für das Problem noch für die möglichen Folgen interessierten. Hellhörig ist dagegen die amerikanische Börsenaufsicht geworden: Sie verlangt, daß Unternehmen öffentlich kundtun, wenn sie mit der Datumsumstellung im Verzug sind oder Probleme haben.

Bei der Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG rumort es. Teile des Geschäftsbereichs IT Service (IST) sollen in fünf selbständige Tochtergesellschaften ausgelagert werden, um billiger und flexibler zu werden. Betroffen sind rund 1700 Mitarbeiter im Produktservice und im Außendienst, die künftig auf die Tarifbindung verzichten sollen. Der Betriebsrat fürchtet die schleichende Rückkehr zur 40-Stunden-Woche.

Bill Gates investiert eine Milliarde Dollar in die Comcast Corp., den viertgrößten Betreiber eines Kabelfernsehnetzes in den USA. Nachdem Microsoft auch Web TV Networks übernahm, hat das Unternehmen jetzt wichtige Technologie für den Web-Zugriff über das Fernsehgerät in Händen und kann zudem einen der wichtigsten Vertriebskanäle für Inhalte kontrollieren.

Die Ereignisse bei Apple überschlagen sich: Nach einer nur 16monatigen Regentschaft verläßt Geschäftsführer Gilbert Amelio das Unternehmen - um rund sieben Millionen Dollar reicher. Auch die ehemalige IBM-Topma nagerin Ellen Hancock, die bei Apple seit Ende vergangenen Jahres für den Technologiesektor verantwortlich zeichnete, geht von Bord.

Der Aderlaß im Management trägt die Handschrift von Apple-Gründer Steve Jobs. Seit Dezember 1996 ist er durch den Next-Kauf wieder als "Chefberater" im Unternehmen und zieht die Fäden, ohne allerdings die angebotene Position des Chief Executive Officer (CEO) anzunehmen. Die Stelle ist auch heute noch nicht besetzt. Alle Chefaufgaben erledigt aber Jobs, von der Produktstrategie bis hin zur CEO-Suche.

Als Mittelstandspartner der SAP AG wird nicht jedes Softwarehaus glücklich. Nach der BIW AG kündigt auch Technodata die Zusammenarbeit mit den Walldorfern. Man stellt fest, daß R/3 für die Klientel zu teuer ist und funktional nicht so recht paßt. Diese Erkenntnis kostet rund eine Million Mark. An Schmidt,Vogel & Partner, einem erfolgreichen Systemhaus, beteiligt sich SAP mit 25,2 Prozent. Hier zeigt sich ein Problem, das auf viele Mittelstandspartner zutrifft: Die Kapitaldecke ist zu dünn, um internationale Kunden zu betreuen.

Bei Novell ruhen alle Hoffnungen auf den Novell Directory Services (NDS). Die Verzeichnisdienste sollen als De-facto-Standard etabliert werden; ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist ein Abkommen mit der IBM, die für ihr OS/390 und für das Unix-Derivat AIX Lizenzrechte erwirbt. Dennoch muß Novell das dritte Quartal mit einem Rekordverlust von 122 Millionen Dollar beenden. Wie bereits im März beschlossen, sollen rund 1000 Mitarbeiter gehen und die Standorte konsolidiert werden.

Eigentlich wollte der Daimler-Benz-Konzern eine Mehrheit am französischen Dienstleister Cap Gemini Sogeti erwerben, doch die Unternehmenskulturen und Management-Ansätze erwiesen sich als inkompatibel. So trennt sich die Daimler-Tochter Debis AG vom langjährigen Partner. Daimler-Benz gibt seine 24,4 Prozent Anteile an die Parise Compagnie Générale d'Industrie et des Participation (CGIP) ab. Die Gruppe ist bereits seit 15 Jahren mit Cap Gemini verbunden und stockt ihren Anteil nun von bisher 20 auf rund 30 Prozent auf. Im Gegenzug wird die 19,6prozentige Beteiligung von Cap Gemini an Debis rückgängig gemacht.

Einen ungewöhnlichen Deal schließt Digital Equipment ab: Die Organisation des gesamten Multivendor-Customer-Supports wird im Rahmen eines 500-Millionen-Dollar-Abkommens an EDS ausgelagert. Sein Druckergeschäft verkauft Digital an den US-Dienstleister Genicom. Das Neusortieren des Produktangebots beginnt sich auszuzahlen: Wenige Wochen später kann DEC erstmals nach langer Durststrecke ein Geschäftsjahr mit einem Gewinn abschließen (141 Millionen Dollar).

Outsourcing ist umstrittener denn je. Die Marktforscher von Compass ermitteln, daß Unternehmen mit RZ-Outsourcing durchschnittlich 40 Prozent zuviel an ihren Dienstleister bezahlen. In Einzelfällen waren es sogar 70 Prozent.

Im März 1998 läuft der Vertrag aus, der die Network Solutions Inc. berechtigt, treuhänderisch die internationalen Top-Level-Domains (.com, .org, .net etc.) für das Internet zu vergeben. Das freut viele Internet-Surfer, denn mehrfach führten Pannen dazu, daß Web-Seiten nicht erreichbar waren und E-Mails mit großer Verzögerung ans Ziel kamen. Möglicherweise wird die Vergabe von Domains demnächst einer ganzen Reihe von Privatanbietern übertragen.

An "San Francisco" klammert die IBM ihre Hoffnung, irgendwann doch einmal im Geschäft mit Anwendungssoftware den ganz großen Erfolg zu verbuchen. Es handelt sich um ein objektorientiertes Framework, mit dessen Hilfe Entwickler bei reduziertem Aufwand vollständige Anwendungen schreiben kön-nen. Entwicklungswerkzeuge wie "Jbuilder" von Borland oder "Visual J++" von Microsoft kommen mit San Francisco zum Einsatz.

Hewlett-Packard will zwar bis zum Jahr 2000 der weltweit größte PC-Anbieter werden, mag aber an einen Erfolg des Net PC nicht mehr glauben. Desktop-Manager Jacques Clay bezeichnet ihn als Marketing-Instrument. Eine echte Alternative sei dagegen das Windows-based Terminal, das hinsichtlich Preis und Verwaltbarkeit Vorteile biete. Wenig später rückt auch die IBM vom Net PC ab.

Auf leisen Sohlen drängt der amerikanische SAP-Konkurrent Peoplesoft in den deutschen Markt. Der Dienstleister ADP, Anbieter der zwar alten, aber bewährten Personalabrechnungssoftware "Paisy", erwirbt die Lizenzrechte für die Human- Resource-Produkte von Peoplesoft. Damit öffnen sich dem US-Softwarehaus völlig neue Perspektiven im deutschen Markt.

Durchschnittsland

Gerhard Schulmeyer, Vorstandsvorsitzender der Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG, über deutschen "Sozialneid":

"Im Silicon Valley steht jeder früh auf und will reich werden. Das geht hierzulande nicht. Da beäugt man ganz mißtrauisch, wenn jemand etwas mehr Geld verdient. (...) Wir freuen uns nicht, wenn einer gut ist, und stützen den auch nicht. In Deutschland ist man immer viel mehr daran interessiert, den Durchschnitt anzuheben, und weniger daran, die Spitze zu fördern."

Worte des Jahres

Oracle-Chef Larry Ellison, heute selbst in der Bredouille, prophezeit im CW-Interview das Abrutschen von Informix:

"Unser großer Konkurrent ist Microsoft. Sybase finden Sie nicht mehr auf der Landkarte. Für Informix gilt in ungefähr einem Jahr dasselbe - schreiben Sie es ruhig auf, ich glaube, die stecken in großen Schwierigkeiten."

SAP-Vorstandssprecher Hasso Plattner über den Verlauf des Mittelstandsgeschäfts:

"Wir haben kein Preisproblem, wir haben ausschließlich ein Image-Problem. Die Reputation von SAP im Low-end-Bereich ist zum großen Teil von unseren Mitbewerbern verunglimpft worden, die nicht wollen, daß wir in diesem Segment Fuß fassen. (...) Wenn Sie uns im unteren Segment vergleichen, sind wir preisgünstiger als fast alle unsere Konkurrenten."

Hermann-Josef Lamberti, Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH, über den erwarteten Untergang des Microsoft-Imperiums:

"Wir haben die große Chance, mit Java nicht nur Standards einzuziehen, sondern Klassenbibliotheken zu schaffen, die austauschbar und Cross-kompilierbar sind. In dem Moment, wo diese Sachen stehen, bricht das Microsoft-Intel-Komplexitätsmodell zusammen. (...) Die Power, die in dem Hebel aus Java, NC und der Deregulierung der Telecom-Märkte sowie den veränderten Geschäftsmodellen liegt, ist so groß, daß sie den Markt wandeln wird."