Philip Morris zeichnet richtungsweisende Entwicklungen aus

100000 Euro für vier Projekte

24.01.2003
MÜNCHEN (CW) - August-Wilhelm Scheer, Harald Weinfurter, Roland Wiesendanger, Matthias Bode und Horst Kessler werden in diesem Jahr mit dem Philip-Morris-Forschungspreis ausgezeichnet, der mit insgesamt 100 000 Euro datiert ist.

Der 61-jährige Scheer, Professor und Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik in Saarbrücken, wurde für das von ihm entwickelte System "Aris "(Architektur integrierter Informationssysteme) ausgezeichnet. Um die Software für Geschäftsprozess-Optimierung am Markt durchzusetzen, gründete der passionierte Saxophonspieler 1985 eine eigene Firma. Heute beschäftigt die IDS Scheer AG mehr als 1400 Mitarbeiter. Scheer war von 1988 bis 1998 Aufsichtsratsmitglied der SAP AG und ist 2002 erneut in das Gremium berufen worden.

Für seine Entwicklungen zur Quantenkryptografie erhält Weinfurter (42), Physiker und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, den Preis. Dabei geht es darum, Computerdaten sicher zu verschlüsseln und zu übertragen.

Neue Grundlagen zur Datenspeicherung haben die Hamburger Physiker Wiesendanger (41) und Matthias Bode geschaffen: Sie haben Verfahren entwickelt, um winzige magnetische Veränderungen bis an die Grenze des physikalisch Möglichen zu erzeugen und zu messen. Mit dieser "Ultimativen magnetischen Mikroskopie", die bis in Dimensionen einzelner Atome vordringt, sollen die Speichergrößen von Computerfestplatten auch in den nächsten zwanzig Jahren weiter so dramatisch anwachsen wie bisher.

Der Biochemiker Kessler (62) von der Technischen Universität München in Garching untersucht, wie Proteine in lebenden Organismen zusammenspielen oder wie sie sich gegenseitig blockieren. Dabei hat er die Analysemethode der Kernresonanz-Spektroskopie wesentlich verfeinert. Die Preise an die Forscher werden am 4. Juni in der Münchner Pinakothek der Moderne verliehen. (co)