Headhunter verraten

10 Skills, die CIOs brauchen

27.05.2012
Von Andrea König

Wie viel IT-Know-how brauchen CIOs?

Jan Cron Russell Reynolds Associates: "Wenn jemand mit 50 plus weiterhin neugierig ist und mit Veränderungen umgehen kann, dann steht der CIO-Laufbahn nichts im Weg."
Jan Cron Russell Reynolds Associates: "Wenn jemand mit 50 plus weiterhin neugierig ist und mit Veränderungen umgehen kann, dann steht der CIO-Laufbahn nichts im Weg."
Foto: Joachim Wendler

"Bei der Auflistung der wichtigsten CIO-Eigenschaften könnte der falsche Eindruck entstehen, dass jeder Jurist oder Kaufmann ein guter CIO sei", sagt Jan Cron.

Das seien sie nicht. "Gute CIOs sind meistens ausgebildete Informatiker oder Ingenieure", ergänzt er. Verfügen sie über diesen Hintergrund und bringen dazu die beschriebenen Fähigkeiten mit, grenzen sie sich von der Masse ab und qualifizieren sich für weitere Aufgaben. "Ein CIO muss in seiner beruflichen Laufbahn nicht als Programmierer gearbeitet haben, aber er braucht ein klares IT-Verständnis", sagt Sven Michaelis. Habe er das nicht, könne er vor seiner Mannschaft und nach außen nicht glaubwürdig auftreten. "Wenn man als CIO keine Ahnung von Technik hat, nimmt einen doch niemand ernst", so Michaelis. Trotzdem sieht er das IT-Verständnis nur als Basis für einen CIO-Posten. Deutlich wichtiger seien auf dieser Ebene die grundsätzlichen Management- und vor allem die Führungsfähigkeiten.

Wie wichtig ist Business-Erfahrung?

Nach Unternehmensgröße: Gehälter innerhalb der IT-Abteilung.
Nach Unternehmensgröße: Gehälter innerhalb der IT-Abteilung.
Foto: cio.de

Ein guter CIO bringt Verständnis für das Business-Umfeld mit, darin waren sich die Experten für die CIO-Karriere einig. Dieses Verständnis kann ein CIO im intensiven Dialog mit den Fachbereichen entwickeln, noch effektiver ist ein zeitweiliger Karriereschritt in eine Business-Funktion. "Wer diesen Schritt geht, hat den Business-Bezug kennengelernt und kann das dann in der IT umsetzen", sagt Sven Michaelis. Wer über einen solchen Schritt nachdenkt, dem rät Michaelis zum Wechsel in einen datenbetriebenen Fachbereich, zum Beispiel Supply Chain oder Produktionssteuerung. "An vielen CIO-Lebensläufen fehlt mir, dass die Kandidaten öfter mal etwas Neues wagen, zum Beispiel den Wechsel zwischen Business und IT", ergänzt Michaelis.

Hilft ein MBA?

IT-Gehälter: Anständiges Wachstum in den vergangenen 15 Jahren
IT-Gehälter: Anständiges Wachstum in den vergangenen 15 Jahren
Foto: cio.de

Sven Schatteburg hält einen MBA für hilfreich für die Entwicklung eines CIOs. "In dieser Zeit lernt man, ergänzende Perspektiven und eine Beobachterposition einzunehmen. Die Entwicklung des MBAs in seinen Inhalten unterstützt den CIO, eine wertschöpfende IT zu entwickeln", sagt Schatteburg. Auch Sven Michaelis hält den Executive MBA für sehr sinnvoll. Weiterbildung ist für ihn dann wertvoll, wenn man sich für einen Zeitraum von einer oder mehreren Wochen komplett auf ein Seminarthema konzentriert. "Von ein- bis zweitägigen Trainings halte ich wenig", so Michaelis. Wie sinnvoll ein MBA ist, macht Jan Cron von der Karrierestufe eines Kandidaten abhängig: "Mit zunehmender Karrieredauer spielt der MBA keine Rolle mehr", sagt Cron. Der MBA ermögliche in einer frühen Phase den Einstieg, später differenziere man sich damit nicht mehr.