Weniger ist mehr lautet die Devise vieler Unternehmen, die derzeit ihre bislang verteilten Data Center zusammenlegen. Der Grundgedanke: Runter mit den Kosten, rauf mit der Effizienz. Damit sich die gewünschte Wirkung jedoch einstellt, ist eine professionelle und vor allem langfristige Planung gefragt. Denn vermeintlich triviale Projektschritte entpuppen sich häufig als zeit- und kostenintensiv.
- Schritt 1: Bau und Ertüchtigungsplanung
Sollen ein beziehungsweise mehrere Rechenzentren migriert werden, gilt es zunächst, die richtige Örtlichkeit zu finden und eine nachhaltige Planung aufzusetzen. - Schritt 2: Inventarisierung der Hardware
Häufig unterschätzt wird bei einer RZ-Konsolidierung die Inventarisierung der Hardware. - Schritt 3: Applikationsanalyse und -abhängigkeiten
Aufwändiger noch als die Bestandsaufnahme der Hardware gestaltet sich in den meisten Fällen die Analyse der Applikationen. Die Frage lautet: Wo läuft was und wie gestalten sich die Verbindungen? - Schritt 4: Endkundenanalyse und -kommunikation
Rund die Hälfte der Aufgaben, die bei einer Konsolidierung mit gekoppeltem Umzug anfallen, betrifft die Kommunikation. Vor einer Migration gilt zu erfassen, welche Abteilungen welche Applikationen nutzen und die jeweiligen Ansprechpartner mit ins Boot zu holen. - Schritt 5: Changemanagement
Ein Konsolidierungsprozess läuft in den meisten Fällen nicht strikt nach Plan. Umso wichtiger ist ein kontinuierliches Changemanagement. - Schritt 6: Besiedelungsplanung
Sind die vorbereitenden Maßnahmen auf den Weg gebracht, muss die Besiedelung der RZ-Räumlichkeiten mit IT-Komponenten konzipiert und umgesetzt werden. Die Frage lautet: Wo werden welche Komponenten am sinnvollsten aufgebaut? - Schritt 7: Kopplung von Rechenzentren
Werden mehrere Rechenzentren verschiedener Standorte zusammengelegt, gilt es bestehende Kopplungsleitungen zu überprüfen, gegebenenfalls neue Leitungen zu beantragen, diese zeitlich zu terminieren und ihre Qualität sicherzustellen. - Schritt 8: Risikomanagement
Risikomanagement ist neben dem Changemanagement einer der permanent laufenden Prozesse im Zuge einer RZ-Konsolidierung. - Schritt 9: Migrationsplanung
Wenn Inventarisierung, Analyse und Konzeption stehen, heißt es, konkrete Migrationsgruppen zusammenzufassen und den phasenweisen Umzug zu planen. - Schritt 10: Qualitätssicherung
Durch eine laufende Qualitätssicherung und Kontrolle muss während des gesamten Prozesses sichergestellt werden, dass der Übergang gefahrlos abläuft und die jeweiligen Services zum vereinbaren Zeitpunkt wieder zur Verfügung stehen.
Vom Thema Konsolidierung von Rechenzentren (RZ) muss wohl kaum ein IT-Verantwortlicher noch überzeugt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand, denn konsolidierte Rechenzentren sind dynamischer, effizienter und kostengünstiger. Auf welche Weise man eine Konsolidierung innerhalb eines Rechenzentrums angeht, ist altbekannt. Harmonisierung, Virtualisierung und Automatisierung bilden das klassische Methodenset und ebnen zudem den Weg zur Private Cloud. Doch eine Konsolidierung betrifft längst nicht mehr nur die Betrachtung eines einzelnen Rechenzentrums. In vielen Fällen müssen mehrere Rechenzentren zusammengeführt werden. Diese gilt es dann nicht nur technologisch, sondern auch physikalisch zu konsolidieren. Der Hintergrund: Die meist in den 1990er Jahren entstandenen Rechenzentren vieler Unternehmen sind geographisch breit gestreut und genügen in vielen Fällen nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Betrieb. Hinzu kommt: Viele der der „historisch“ gewachsenen Rechenzentren rentieren sich nicht – denn mit ihnen verbunden ist ein Block an Fixkosten, der auch durch Verschlankungen in Bezug auf Hard- und Software nicht reduziert werden kann. Die Rede ist beispielsweise von ungenutzter Fläche oder großen Klima- und USV-Anlagen, die bei einer Konsolidierung des jeweiligen Rechenzentrums nicht gleichermaßen mitschrumpfen. Ein weiterer Faktor ist das Mehr an personellen Ressourcen, das bei einer Vielzahl kleinerer Rechenzentren aufgebracht werden muss.
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Die Konsolidierung ihrer Rechenzentrumslandschaft und ein damit verbundener Hardware-Umzug stehen daher derzeit für viele Unternehmen auf der Agenda. Vor dem Hintergrund des in Aussicht stehenden Einsparpotenzials darf eines jedoch nicht vergessen werden: Eine erfolgreiche Migration fordert einen hohen Planungsaufwand, dessen Ausmaß häufig unterschätzt wird. Diese Planung ist naturgemäß sehr individuell. Dennoch gibt es einige Bausteine, die als Basis für eine allgemeine Vorgehensweise herangezogen werden können.