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Flickr, Picasa, Smugmug, Photoshop

10 Fotosharing-Portale im Vergleich

12.01.2012
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Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Platz 2 - picasaweb.google.com: Google-Power für den Desktop

Auf Picasa lohnt sich das Erkunden der Bilder aus der Community.
Auf Picasa lohnt sich das Erkunden der Bilder aus der Community.
Foto: Stefan von Gagern

Picasa Webalben lassen sich dank der Google-typischen schlanken, übersichtlichen Bedienerführung intuitiv bedienen. Mit dem frisch überarbeiteten Uploader können einzelne Bilder und Videos oder auch gleich ganze Ordner per Drag and Drop fürs Hochladen ausgewählt werden. Ein Statusbalken am rechten Rand zeigt, wie viele der 1024 kostenlosen Megabytes Transfervolumen noch verfügbar sind. Während des Upload-Vorgangs legt der Nutzer gleich die neuen Alben an und benennt sie wunschgemäß. Noch komfortabler arbeitet der kostenlose Picasa Web Albums Uploader vom Desktop aus. Vieles ähnelt von Flickr bekannten Funktionen, an denen sich die Macher offensichtlich orientiert haben.

Im Desktop-Programm Picasa 3 reicht ein Knopfdruck, um komplette Alben hochzuladen.
Im Desktop-Programm Picasa 3 reicht ein Knopfdruck, um komplette Alben hochzuladen.
Foto: Stefan von Gagern

Der Hauptunterschied und -vorteil gegenüber Flickr besteht in Picasa 3, einem kostenlosen Einsteiger-Bildbearbeitungs- und -Verwaltungsprogramm für Windows, Mac und Linux. Nach der Installation durchsucht es automatisch den Computer nach Fotos und sortiert sie in Ordner ein. Dabei werden Metadaten wie Gesichter, Ortsdaten und Exif-Daten, die Details zu Kameramodell und Belichtung speichern, analysiert. Funktionen für die Bildbearbeitung und die Möglichkeit, Collagen zu erstellen, gehören ebenfalls zum Lieferumfang, der für die Ansprüche der meisten Hobbyfotografen ausreicht. Genial einfach ist das Teilen von Inhalten: Um einen Ordner als Webalbum zu veröffentlichen oder mit lokalen Verzeichnissen zu synchronisieren, reicht ein Klick. Lediglich Erstnutzer müssen sich einmalig bei Google registrieren. Folglich ist auch die Anbindung an andere Google-Dienste wie Google+ sehr eng: Aus Picasa 3 heraus lassen sich Bilder auf dem hauseigenen Social Network besonders leicht veröffentlichen. Erwartungsgemäß fehlt diese Möglichkeit jedoch für den Rivalen Facebook - immerhin gibt es Plug-ins, die hier Abhilfe schaffen. Online lassen sich Picasa-Fotos ebenfalls aufpeppen. Dazu startet Picasa den externen Editor Picnik. Wie Flickr ist die Basisnutzung von Picasa kostenlos - Poweruser, die mit dem Gratis-Speicher nicht auskommen, zahlen ab fünf Dollar im Jahr für 20 und mehr Gigabyte extra.

Fazit: Googles Picasa-Webalben spielen in der gleichen Liga wie Flickr und haben mit dem Desktop-Programm einen starken Trumpf im Ärmel. Der Nachteil sind auf Google-Dienste eingeschränkte Community-Funktionen. Im Gegenzug prescht Picasa dank Googles Hardware-Power im Rücken mit Traum-Messwerten im Performancetest uneinholbar auf den ersten Platz vor: So lädt die komplette Startseite in uneinholbaren 0,4 Sekunden! Im Gesamtranking muss sich Picasa nur Flickr geschlagen geben - gerade die starke Google-Beschränkung gab am Ende den Ausschlag zu seinen Ungunsten. Picasa erhält den "COMPUTERWOCHE Website Award" in Silber.