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Wordpress, Pinterest, Blogger

10 Blogsysteme im Test

15.08.2012
Von 
Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Platz 4 - Typepad.com: Qualität, die kostet

Die Typepad-Themen sind durchweg von hoher Qualität und können mit kostenpflichtigen Wordpress-Themes konkurrieren.
Die Typepad-Themen sind durchweg von hoher Qualität und können mit kostenpflichtigen Wordpress-Themes konkurrieren.
Foto: Stefan von Gagern

Bei Movabletype gibt es ebenfalls eine gehostete Variante, die ganz anders als bei Wordpress allerdings unter einem komplett anderem Namen und anderer Webadresse firmiert: Typepad läuft auf den Servern des digitalen Medienkonzerns SAY Media und ist nach der Übernahme von den Begründern Six Apart nach Japan abgewandert. Typepad versteht sich selbst als Movabletype-Version für Nicht-Techniker, die sich auf Inhalte statt Technik und Serverinstallation konzentrieren wollen. Typepad wird von vielen Bloggern aus den Bereichen Handwerk, Essen und Lifestyle bevorzugt, wie die zahlreichen Referenzen auf der Homepage belegen.

Die Bedienoberfläche ist intuitiv und hübscher als bei vielen Konkurrenten.
Die Bedienoberfläche ist intuitiv und hübscher als bei vielen Konkurrenten.
Foto: Stefan von Gagern

In Sachen Technik und Optik spielt Typepad als Blogging-Software und Hosting-Service eindeutig zusammen mit Wordpress in der Champions League. Die Typepad-Oberfläche wirkt im direkten Vergleich aber noch etwas weniger nüchtern als Wordpress und bemüht sich zu allen Themen und Menüs reichlich passende Hilfetexte zu zeigen, die vieles sofort erklären. Mit der Zeit sind die vielen Hilfen, die sich nicht wegklicken lassen, etwas lästig. Typepad-Blogs sind mit unzähligen Themes optisch in Minuten angepasst, per CSS und einem "Theme Builder" generieren die Nutzer eigene, wiederverwendbare und austauschbare Optiken für ihre Blogs. Unlimited-Abonnenten können mit "Custom CSS" das Layout im Quellcode fein anpassen, ohne dafür fortgeschrittene Vorlagen verwenden zu müssen.

Qualität hat ihren Preis: Typepad verlangt Monatsgebühren und will schon bei der Anmeldung für die Probeversion die Kreditkartendaten wissen.
Qualität hat ihren Preis: Typepad verlangt Monatsgebühren und will schon bei der Anmeldung für die Probeversion die Kreditkartendaten wissen.
Foto: Stefan von Gagern

Geschenkt bekommen Neumitglieder nur die ersten 14 Tage der Ausprobierphase. Wer unbegrenzt viele Blogs eröffnen will, wählt den "Unlimited"-Plan für 15 Dollar im Monat. Das Doppelte zahlen "Premium"-Nutzer, die dank des Aufpreises "Priority Support" genießen - sonst gibt es für sie keine Extras. Beim Anlegen eines Demoaccounts soll sich das Neumitglied gleich für einen Abotarif entscheiden und samt Kreditkartendaten anmelden. Gekündigt werden darf immerhin jederzeit.

Fazit: Technisch und optisch spielt Typepad ohne Zweifel in der gleichen Liga wie Wordpress. Der größte Unterschied dürfte für viele das K.O.-Kriterium gegen Typepad und pro Wordpress sein: Typepad ist nur gegen Monats- oder (vergünstigte) Jahresgebühr zu haben. Die obligatorische Eingabe der Kreditkartendaten lässt die Zahl der abgebrochenen Testanmeldungen vermutlich in die Höhe schnellen.