Cray macht AMD für Umsatzstagnation verantwortlich

12.06.2007
Weil Advanced Micro Devices (AMD) seine Quad-Core-CPU "Barcelona" verspätet ausliefert, wird Cray nicht die für 2007 erhofften Umsatzziele realisieren können, sagte der Supercomputeranbieter.

Nach einer Meldung des britischen Brancheninformationsdienstes "Computerwire" hat Cray bereits vergangene Woche mitgeteilt, die Aussichten für das Geschäftsjahr 2007 hätten sich abgeschwächt. Der Grund hierfür seien die Verzögerungen beim Opteron-Processor Barcelona, der mit vier Rechenkernen ausgestattet ist.

Aus diesem Grund werden die Umsätze, die Cray mit seiner XT4-Maschine machen wollte, geringer ausfallen als geplant. Das Clustersystem basiert auf den Opteron-Chips und läuft unter Linux. Der Supercomputerhersteller geht davon aus, die XT4-Rechner frühestens im vierten Quartal 2007 ausliefern zu können.

Vor der Markteinführung der Clustersysteme muss der Barcelona-Prozessor erst noch in den XT4-Rechnern getestet werden. Zudem muss die Funktionalität von Linux und von HPC-Software-Stacks (HPC = High Performance Computing) auf dem AMD-Prozessor ebenfalls erst noch geprüft werden. Deshalb dürften alle Verträge für XT4-Maschinen erst im Frühjahr 2008 erfüllt werden können. Umsätze mit diesen Servern können somit auch erst zu diesem Zeitpunkt fakturiert werden. Cray gibt für das Jahr 2007 jetzt eine Umsatzerwartung von rund 200 Millionen Dollar an.

Peter Ungaro, President und Chief Executive Officer von Cray, zeigte sich dementsprechend enttäuscht über die zu erwartenden Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2007 und die verspätete Markteinführung der XT4-Systeme. "Zwei der wichtigsten Ziele für dieses Jahr waren, zu wachsen und profitabel zu werden. Beide Ziele sind nun in Gefahr." Man arbeite hart daran, das für 2007 bestmögliche Ergebnis zu realisieren und eine Basis für anhaltendes Wachstum und nachhaltigen Gewinn zu schaffen.

Die XT4-Maschinen basieren auf der Ein-Sockel-Variante der Opteron-1000-Prozessoren. Das hat den Vorteil, dass Cray sich bei seinen Upgrade-Modellen zur XT3-Maschine (Codename: Red Storm) nicht mit Cache-Kohärenz-Overhead herumschlagen muss. Die XT4-Systeme wurden – wie auch die massivparallelen XMT-Rechner – im November 2006 angekündigt.

AMD hatte gemeldet, der Barcelona-Chips werde Mitte 2007 auf den Markt kommen. Erste Zwei-Sockel-Typen zeigte das Unternehmen vor einigen Wochen. (jm)