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Systems: SoftM tunt Greenax auf den Handel

23.10.2006
Version 6.3 des gemeinsam mit Bison entwickelten ERP-Systems soll zusätzliche Funktionen für Anwenderunternehmen aus dem Handel bekommen.

Mit dem Release 6.3 wird der Münchner Softwareanbieter SoftM im November eine neue Version seines auf Java basierenden Enterprise-Resource-Planning-Systems (ERP) auf den Markt bringen. Zusätzliche Funktionen sollen in erster Linie der Zielbranche Handelsunternehmen zu gute kommen.

Greenax 6.3 bietet unter anderem Kalkulations- und Buchungsfunktionen. Beispielsweise sollen sich Produktpreise nach freien Formeln kalkulieren lassen. Darüber hinaus seien Anwender künftig in der Lage, Barverkäufe im Rahmen einer Point-of-Sale-Buchungsfunktion (POS) abzuwickeln. Dort könnten Sofortzahlungen mit verschiedenen Zahlungsarten erfasst und gebucht werden, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Herstellers.

Zusätzlich soll das kommende Greenax-Release weitere Optionen für Lager- und Auftragssteuerung bieten. SoftM zufolge würde damit die Materialdisposition und Datenauswertung vereinfacht. Je nach Termin und Wichtigkeit des Kunden könnten die entsprechenden Prozesse priorisiert werden. Im Rahmen von Retouren und Reklamationen ließen sich künftig über eine Beurteilungsfunktion Folgeprozesse wie beispielsweise Gutschriften auslösen.

Neben den zusätzlichen Funktionen bietet Greenax 6.3 auch im Kern neue Möglichkeiten. Demnach ließe sich für jeden Adaptor eine Web-Services-Definition hinterlegen, um die dahinter liegenden Funktionen nach außen zu publizieren. Damit könne in einer Service-orientierten Architektur (SOA) aus anderen Applikationen heraus auf die Business-Logik von Greenax zugegriffen werden. Mit Hilfe des "Business Process Integrator" (BPI) soll eine Orchestrierung mit Drittanwendungen möglich sein.

Die Münchner haben ihre Java-basierende ERP-Lösung erst im April dieses Jahres ins Rennen geschickt (siehe auch: SoftM baut mit Bison neues ERP-Produkt). Die Software wurde gemeinsam mit dem Schweizer Softwarehersteller Bison entwickelt. Noch muss SoftM der Einführung des Systems Tribut zollen. Zuletzt wuchs das Defizit bei leicht rückläufigen Einnahmen (siehe auch: SoftM-Ergebnis leidet unter Greenax-Einführung). Das Management machte in erster Linie die gestiegenen Marketing- und Schulungsaufwendungen für das neue System dafür verantwortlich. Greenax steht unter anderem im direkten Wettbewerb mit dem Java-basierenden Produkt Semiramis des gleichnamigen Anbieters (ba)