Ehemaliger CA-Chef Kumar gibt Bilanzbetrug zu

25.04.2006
Nach mehrjährigen Ermittlungen hat sich Sanjay Kumar, einst CEO von Computer Associates, vor einem US-amerikanischen Gericht schuldig bekannt.
Sanjay Kumar, Ex-CEO von Computer Associates, muss mit einer langen Gefängnisstrafe rechnen.
Sanjay Kumar, Ex-CEO von Computer Associates, muss mit einer langen Gefängnisstrafe rechnen.

Bereits im Jahr 2004 war der Manager von einem New Yorker Bezirksgericht wegen Aktienbetrugs und Justizbehinderung in insgesamt zehn Punkten angeklagt worden. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte Computer Associates in den Geschäftsjahren 2000 und 2001 teilweise mit "35-Tage-Monaten" gearbeitet. Die Verantwortlichen verlängerten auf diese Weise Berichtszeiträume künstlich, um noch nicht abgeschlossene Lizenzverträge im Quartal verbuchen zu können. Insgesamt seien dabei Umsätze in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar falsch gebucht worden.

Im Zuge des Bilanzskandals entließ der Softwarehersteller eine ganze Reihe von Mitarbeitern aus Buchhaltungs-, Rechts- und Vertriebsabteilungen. Kumar räumte im April 2004 den Chefsessel und verließ das Unternehmen im Juni des gleichen Jahres (siehe: Ehemaliger CA-Chef Kumar verlässt Unternehmen). Computer Associates International benannte sich in der Folge um in CA. Sieben Monate nach dem Rücktritt von Kumar fand CA mit dem ehemaligen IBM-Manager John Swainson einen neuen CEO.

Neben Kumar, der zuvor stets alle Vorwürfe zurückgewiesen hatte, erklärte sich auch der ehemalige Vertriebschef Stephen Richards für schuldig. Noch im Februar 2006 warf die Staatsanwaltschaft Kumar vor, er habe seinen Laptop neu formatiert und Linux aufgespielt, um belastendes Material zu vernichten (siehe: Ex-CA-Chef Kumar soll Beweise vernichtet haben).